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Aktuelles 04.06.2020

Virtuelles Theaterforum #7 | Wir wollen wieder Teil der Stadtgesellschaft sein!

Die großen deutschen Theater forderten in der letzten Woche in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dass ihre Häuser wieder öffnen dürfen. Die Theaterintendant*innen danken  dabei ausdrücklich der Politik. Es sei von nicht unterschätzender Wirkung gewesen, dass „Sie sich als Bundeskanzlerin am 9. Mai in Ihrem Podcast ‚Kulturlandschaft retten hat Priorität‘ unseren Belangen gewidmet haben. Das war für viele Künstlerinnen und Künstler und auch für uns Theaterleute sehr wichtig. Das hat uns sehr gut getan! Dafür möchten wir uns ausdrücklich bei Ihnen bedanken!“ Die Unterzeichner*innen betonen aber auch, dass sie die Worte Merkels und anderer Politiker*innen nicht als Kondolenzbriefe verstanden haben wollen, sondern „als Zeichen für die Bereitschaft, der Kultur über kurzfristige Hilfsprogramme hinaus auch mittelfristig und vor allem strukturell eine Perspektive zu geben“. Die Vertreter*innen der Theaterhäuser betonen, man müsse als Folge der Corona-Krise mit Sparhaushalten und massiv einbrechenden Steuereinnahmen rechnen, insbesondere in den Kommunen. „Der Reflex, auf kommunaler Ebene ineffizient, aber symbolisch wirksam bei Kultur und Kunst zu sparen, ist traditionell hoch und ökonomisch nicht zielführend. Wie kann man verhindern, dass die Kommunen in ihrer Not die Institutionen kaputtsparen (müssen)?“, fragen die Unterzeichnenden. „Wir gehen davon aus, dass der Erhalt der Kultur – trotz föderaler Strukturen – in den nächsten drei/vier Jahren ohne zusätzliche Bundesmittel kaum vorstellbar ist.“ Die Idee der Unterzeichner*innen ist, Bundeshilfen für die Kommunen nach dem „bereits existierenden und bewährten Modell komplementärer Finanzierung zu gestalten. Demnach würde der Bund bei bestehenden Fehlbedarfen wie beim ‚Matching Funding‘ einen bestimmten Prozentsatz geben und die Kommunen und/oder die Länder wären verpflichtet, einen sie nicht überfordernden Rest selbst aufzubringen.“ Zumindest aber sollen sich Kommunen und Länder verpflichten, nicht bei der Kultur zu sparen. Dies gelte ausdrücklich nicht nur für die großen Theater, sondern auch für kleine Spielstätten. Den Brief haben neben Joachim Lux vom Thalia Theater in Hamburg unter anderem die Intendant*innen des Berliner Ensembles, des Schauspielhauses Bochums, des Schauspiels Leipzig, der Schaubühne Berlin, des Residenztheater München, der Münchner Kammerspiele, des Staatsschauspiel Dresden, des Staatsschauspiels Hannover und des Düsseldorfer Schauspielhauses unterzeichnet.

Auch in dieser Woche richtet sich der Blick sowohl auf Neuigkeiten aus Gauting als auch auf Spannendes im aktuellen Streaming-Angebot.

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Virtuelles Theaterforum | QUO VADIS, KULTUR? | Sebastian Hofmüller zur aktuellen Situation
Virtuelles Theaterforum | TANZ | Vorfreude auf die „Immertänzer*innen“ mit der Genesis
Virtuelles Theaterforum | KLASSIK | Ersatztermin Pablo Barragán, Alexey Stadler & Juan Pérez Floristán
Virtuelles Theaterforum | TANZ | "Dido und Aeneas" von Sasha Waltz in der ARTE-Mediathek
Virtuelles Theaterforum | SCHAUSPIEL | "Goethes Faust, Wurzel aus 1+2" im SchauSpielHausStream

Alle Inhalte finden Sie zudem in unserer Rubrik Aktuelles.