Nach(t)kritik
"Ihr Bildnis ist bezaubernd schön.."
Veranstaltung: Heinrich Klug & Münchner Philharmoniker: Mozart und die ZauberflöteGauting – Einmal mehr verzauberte Heinrich Klug, Moderator und langjähriger erster Solo-Cellist der Münchner Philharmoniker, sein Publikum beim ausverkauften Kinderkonzert „Mozart und die Zauberflöte“ im bosco. In den Rollen des Vogelfänger-Liebespaares brillierte die 21 Jahre junge Sopranistin Serafina Starke, die am Mozarteum Salzburg kurz vor dem Abschluss steht, im Duett mit Bariton „Papageno“ Ansgar Theis, Absolvent der August Everding Theaterakademie München.
„Die Zauberflöte woll`n wir hör`n…mit ihrer wunderschönen Melodie von Wolfgang Amadeus Mozart“: Gleich zum Auftakt bezieht Dirigent Heinrich Klug den Chor seines Kinder-Publikums mit ein. “Bald prangt, den Morgen zu verkünden“: Zum Terzett der in Rokoko-Anzüge gehüllten „drei Knaben“ mit weißen Perücken (Elana Hattingh, Clara Kolev, Smilla Maier) musizieren Münchner Philharmoniker mit überzeugenden Talenten von „Jugend musiziert.“ Preisträgerin Julie Theopoldt transportiert mit einem wunderschönen Solo auf ihrer „Zauberflöte“ das Thema:
Mit der Liebes-Arie des Prinzen Tamino zum Cello „Ihr Bildnis ist bezaubernd schön“ zieht Heinrich Klug die Kinder sofort den Bann der unsterblichen phantastischen Oper „die Zauberflöte.“
Nach und nach werden die Instrumente vorgestellt: Die Arien der glänzend eimstudierten drei „Knäbinnen“ werden in der Opern- Collage von den Instrumenten weiter geführt: Den Part des Prinzen Tamino übernimmt das Cello, die Koloraturen der „Königin der Nacht“ im eindrucksvollen dunkelvioletten Gewand übernimmt die Klarinette.
Oboe und Fagott schlüpfen wiederum in die Rollen der „Papagena“ und des „Papageno“, im ersten Konzertteil ausschließlich instrumental.
„Ach` ich sing` der Liebe Glück“: Als die Arie des verliebten Prinzen Tamino zur Viola verklingt, gibt`s begeisterten Zwischenapplaus.
„Aber keine Sorge, du kriegst deine Pamina“ die beim Oberpriester untergebracht ist, versichert Erzähler Heinrich Klug dem Prinzen – und seinen kleinen Zuhörerinnen.
Zur virtuos gespielten Violine (Konrad Gmelin) betreten wieder die drei weiß kostümierten „Knäbinnen“ mit ihrem magischen „Zauberinstrument“ Glockenspiel die Szene: Gemeinsam mit dem Publikum singt das Terzett die berühmte Arie „ein Mädchen oder Weibchen“ des lustigen Papagenos.
Im zweiten Part betritt der prächtig kostümierte Vogelfänger „Papageno“ mit eindrucksvollem goldenem Käfig auf dem Haupt und farbigen Flügelschwingen die Bühne:
„Der Vogelfänger bin ich ja“, singt der Bariton – und träumt von allen Mädchen, die er in seinem Käfig einsperrt, denn: „Dann wären alle mein.“
„Ja schämst du dich nicht: Du fängst Vögel und sperrst Mädchen ein?“ ruft Heinrich Klug da dem „Papageno“ zu.
Als verzauberte Alte betritt „Papagena“ alias Serafina Starke im blauen Gewand die Bühne – und will ihren Papageno in der Arie „umarmen und liebkosen.“
Doch der Vogelfänger bricht sein Schweigegelübde und seine geliebte Papagena verschwindet.
„Ich bin zu Unglück geboren“, klagt „Pa-pa-pa-pageno“ und legt sich zu den hohen Tönen seiner Holz-Flöte den Strick um den Hals.
Doch mit dem Zauber des Glockenspiels der drei Knaben schafft der Prinz sein geliebtes Mädchen her.
Auch Pamino bekommt seine Pamina: Im Duett erklingt die Arie „Bei Männern welche Liebe fühlen“ der glänzenden jungen Sopranistin Serafina Starke, die ihren Vogelfänger Pamino anschmachtet. Da tost großer Applaus mit Bravorufen durch den Bosco-Saal.
Zum Finale entlassen Papageno, Papagena und das glänzend einstudierte Terzett ihr verzaubertes Publikum mit einem bekräftigenden „Es siegte die Stärke.“
Direkt nach der Veranstaltung schreiben professionelle Kulturjournalist*innen eine unabhängige Kritik zu jeder Veranstaltung des Theaterforums. Diese Kritik enthält dabei ausschließlich die Meinung der Autor*innen.