Nach(t)kritik
Veronika Zacharias zum Tee
Veranstaltung: Tee bei Sabine: Veronika Zacharias, MalerinGauting - Von einer „wunderschönen Kindheit“ in Gauting schwärmt die bekannte Reismühl-Malerin Veronika Zacharias beim „Tee bei Sabine“ am 26. 3. 2017. Trotz Kriegs ist die 1939 geborene Tochter eines Kunsterzieher-Paares mit ihren beiden Brüdern im Haus des Baumeisters Bernhard Schießl an der Parkstraße eins in einem kleinen Paradies aufgewachsen. Und das mitten in der Künstlerkolonie. Ihre faszinierenden Farb- Skizzen- und Kinderbücher hatte die studierte Illustratorin zum Teegespräch ins bosco mitgebracht. Aber auch Maler-Kolleginnen und Jugendfreunde aus Gauting.
Für Veronika Zacharias war die „blaue Plauderstunde“ mit Kulturjournalistin Sabine Zaplin ein Heimspiel. Trotz strahlenden Sonnenwetters waren die roten Sessel in der „bar rosso“ deshalb belegt. Kolleginnen, ehemalige Maler-Schülerinnen, Gudrun Siebert-Niederreuther vom Kunstverein, Puppenspielerin Susanne Forster und Alt-Bürgermeister Ekkehard Knobloch lauschten am Sonntagnachmittag den Gautinger Geschichten der Veronika Zacharias.
„Beide Eltern waren Kunsterzieher“, erzählt die Tochter – und das prägt: Vater Alfred Zacharias, Spross einer berühmten Regensburger Kirchenmaler-Familie, war Holzschnitt-Künstler und Kunstpädagoge. Die Mutter unterrichtete ebenfalls Kunst am Elsa-Brandström-Mädchen-Gymnasium in Pasing.
Ihre Kindheit verbrachten Thomas, Veronika und der erst 1941 geborene Wolfgang Zacharias in einer Mietwohnung an der Parkstraße eins – im Gauting der Kriegs- und Nachkriegszeit. „Am Pippinplatz haben wir das Radeln gelernt, auf der Straße Völkerball gespielt“, erinnert sich Veronika Zacharias.
Anfang der 1950er-Jahre baute der bekannte Gautinger Baumeister Bernhard Schießl der Kunsterzieher- Familie ein eigenes Domizil an der Schollstraße in Gauting West. „Im angebauten Haus mit Garten wohne ich heute noch“, so die Malerin und Illustratorin.
„Früh gefördert hat mich der Vater“, bekennt die Tochter. Beim „Holzschneiden“ habe sie ihm immer zugeschaut.
Aber auch auf die beiden Brüder färbte das elterliche Kunsterzieher-Gen ab: Thomas Zacharias, der in Leutstetten wohnt, wurde Professor an der Münchner Kunstakademie, der jüngere Bruder Wolfgang Kunstpädagoge in München.
„Das hat mir gar nicht gefallen“, bekennt Veronika Zacharias. Nach der Freiheit in Starnberg, „wo ich von der Schulbank auf den See schaute“, hatte die Mutter entschieden, dass ihre Tochter ans Mädchengymnasium nach Pasing wechselt.
„Da konnte ich mir etwas dazuverdienen“: Vor dem Studium an der Münchner Kunstakademie absolvierte die Gautingerin eine Ausbildung als Schaufenster-Dekorateurin. „Bühnenbildnerin war mein Traumberuf“, bekennt Veronika Zacharias. Doch es kam anders: Die Abiturientin absolvierte noch die Mal- und Zeichenklasse an der Akademie.
Nach dem Studium, der Heirat und der Geburt zweier Kinder „habe ich Kinderbücher illustriert – und dazu Geschichten geschrieben.“ In der Internationalen Jugendbibliothek der Blutenburg Obermenzing „gab ich Mal-Kurse.“
Die Lage der Illustratorin war kommod: Neben den Büro-Räumen ihres ersten Mannes, eines Graphik-Designers, „hatte ich im Gautinger Schloss ein eigenes Zimmer um zu malen.“ Und zu Hause kümmerte sich „eine nette Frau“ um die beiden Kinder.
Doch es gab auch harte Schicksalsschläge: Die damals zwölfjährige Tochter Annette ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Doch Veronika Zacharias rettet sich mit Kunst: Seit 17 Jahren arbeitet die Malerin mit Iris Schilcher, Elke Gröbler und Gabriele Kramer in der Ateliergemeinschaft Reismühle: „Wir sind auch Freundinnen“, betont Veronika Zacharias. Die Künstlerinnen unternahmen auch schon gemeinsame Reisen nach Namibia, Marokko und Taiwan: „Wenn die anderen im Bus schlafen, dann malt die Vroni in ihr Skizzenbuch“, verrät Iris Schilcher.
Aber damit nicht genug: Die Tochter des Holzschnitt-Künstlers beherrscht auch die schwierige Hayten-Druck-Technik – und ist daher Mitglied in der erlauchten Starnberger Gruppe ha 4 von Margrit Hefft-Michel.
„Leider auseinander“, ging die Ehe mit ihrem ersten Mann blickt Veronika Zacharias zurück. Aber aus dieser gemeinsamen Lebens-Phase mit dem Graphikdesigner stammt das alte Bergbauernhaus in Heiligenblut: Dort schuf die Malerin schon wunderbare Großformate vom Gletscher des Großglockner. Etwas wehmütig sagt die lebhafte 77Jährige: „Heute bin ich keine Skifahrerin und Bergsteigerin mehr“ – aber dafür eine große Künstlerin.
Für Veronika Zacharias war die „blaue Plauderstunde“ mit Kulturjournalistin Sabine Zaplin ein Heimspiel. Trotz strahlenden Sonnenwetters waren die roten Sessel in der „bar rosso“ deshalb belegt. Kolleginnen, ehemalige Maler-Schülerinnen, Gudrun Siebert-Niederreuther vom Kunstverein, Puppenspielerin Susanne Forster und Alt-Bürgermeister Ekkehard Knobloch lauschten am Sonntagnachmittag den Gautinger Geschichten der Veronika Zacharias.
„Beide Eltern waren Kunsterzieher“, erzählt die Tochter – und das prägt: Vater Alfred Zacharias, Spross einer berühmten Regensburger Kirchenmaler-Familie, war Holzschnitt-Künstler und Kunstpädagoge. Die Mutter unterrichtete ebenfalls Kunst am Elsa-Brandström-Mädchen-Gymnasium in Pasing.
Ihre Kindheit verbrachten Thomas, Veronika und der erst 1941 geborene Wolfgang Zacharias in einer Mietwohnung an der Parkstraße eins – im Gauting der Kriegs- und Nachkriegszeit. „Am Pippinplatz haben wir das Radeln gelernt, auf der Straße Völkerball gespielt“, erinnert sich Veronika Zacharias.
Anfang der 1950er-Jahre baute der bekannte Gautinger Baumeister Bernhard Schießl der Kunsterzieher- Familie ein eigenes Domizil an der Schollstraße in Gauting West. „Im angebauten Haus mit Garten wohne ich heute noch“, so die Malerin und Illustratorin.
„Früh gefördert hat mich der Vater“, bekennt die Tochter. Beim „Holzschneiden“ habe sie ihm immer zugeschaut.
Aber auch auf die beiden Brüder färbte das elterliche Kunsterzieher-Gen ab: Thomas Zacharias, der in Leutstetten wohnt, wurde Professor an der Münchner Kunstakademie, der jüngere Bruder Wolfgang Kunstpädagoge in München.
„Das hat mir gar nicht gefallen“, bekennt Veronika Zacharias. Nach der Freiheit in Starnberg, „wo ich von der Schulbank auf den See schaute“, hatte die Mutter entschieden, dass ihre Tochter ans Mädchengymnasium nach Pasing wechselt.
„Da konnte ich mir etwas dazuverdienen“: Vor dem Studium an der Münchner Kunstakademie absolvierte die Gautingerin eine Ausbildung als Schaufenster-Dekorateurin. „Bühnenbildnerin war mein Traumberuf“, bekennt Veronika Zacharias. Doch es kam anders: Die Abiturientin absolvierte noch die Mal- und Zeichenklasse an der Akademie.
Nach dem Studium, der Heirat und der Geburt zweier Kinder „habe ich Kinderbücher illustriert – und dazu Geschichten geschrieben.“ In der Internationalen Jugendbibliothek der Blutenburg Obermenzing „gab ich Mal-Kurse.“
Die Lage der Illustratorin war kommod: Neben den Büro-Räumen ihres ersten Mannes, eines Graphik-Designers, „hatte ich im Gautinger Schloss ein eigenes Zimmer um zu malen.“ Und zu Hause kümmerte sich „eine nette Frau“ um die beiden Kinder.
Doch es gab auch harte Schicksalsschläge: Die damals zwölfjährige Tochter Annette ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Doch Veronika Zacharias rettet sich mit Kunst: Seit 17 Jahren arbeitet die Malerin mit Iris Schilcher, Elke Gröbler und Gabriele Kramer in der Ateliergemeinschaft Reismühle: „Wir sind auch Freundinnen“, betont Veronika Zacharias. Die Künstlerinnen unternahmen auch schon gemeinsame Reisen nach Namibia, Marokko und Taiwan: „Wenn die anderen im Bus schlafen, dann malt die Vroni in ihr Skizzenbuch“, verrät Iris Schilcher.
Aber damit nicht genug: Die Tochter des Holzschnitt-Künstlers beherrscht auch die schwierige Hayten-Druck-Technik – und ist daher Mitglied in der erlauchten Starnberger Gruppe ha 4 von Margrit Hefft-Michel.
„Leider auseinander“, ging die Ehe mit ihrem ersten Mann blickt Veronika Zacharias zurück. Aber aus dieser gemeinsamen Lebens-Phase mit dem Graphikdesigner stammt das alte Bergbauernhaus in Heiligenblut: Dort schuf die Malerin schon wunderbare Großformate vom Gletscher des Großglockner. Etwas wehmütig sagt die lebhafte 77Jährige: „Heute bin ich keine Skifahrerin und Bergsteigerin mehr“ – aber dafür eine große Künstlerin.
Christine Cless-Wesle, 26.03.2017
Direkt nach der Veranstaltung schreiben professionelle Kulturjournalist*innen eine unabhängige Kritik zu jeder Veranstaltung des Theaterforums. Diese Kritik enthält dabei ausschließlich die Meinung der Autor*innen.