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Neue Bosco-Leiterin gefunden
Barbara Schulte folgt auf Katja Friedrich als Leiterin des Gautinger Kulturhauses Bosco. Sie arbeitete schon in einem Kunstmuseum in Los Angeles, für einen bekannten Schweizer Architekten und zuletzt für die Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern.
Es war eine große Überraschung: Beim traditionellen Neujahrs-Mitarbeiter-Essen in der Bar des Gautinger Bürger- und Kulturhauses präsentierte der Vorsitzende des Theaterforums, Thomas Hilkert, die neue Leiterin des Bosco: Barbara Schulte, zuletzt Co-Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern, ist die Nachfolgerin von Katja Friedrich. Die bisherige Bosco-Managerin ist nach zwei Jahren in Gauting an den Lehrstuhl Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München gewechselt (wir berichteten).
In nicht öffentlicher Sitzung hatte der Gautinger Gemeinderat die Personalie zuvor abgesegnet, wie eine Rathaussprecherin dem Starnberger Merkur auf Nachfrage bestätigte. Die Gemeinde zahlt der Managerin ihres Bürger- und Kulturhauses Zuschüsse. Der Arbeitsvertrag läuft nach wie vor über das Theaterforum, das der Lehrer und Klinge-Kultur-Preisträger Hans-Georg Krause vor fast 32 Jahren gegründet hatte.
Barbara Schulte ist in München aufgewachsen. Nach dem Studium in Hildesheim und Bologna hat die Kulturwissenschaftlerin mehrere Kulturprojekte geleitet, unter anderem in der Pinakothek der Moderne in München. In der Stabstelle Kulturarbeit des bekannten Schweizer Architekten Peter Zumthor, dem Erbauer des gläsernen Kunsthauses Bregenz, habe sie Publikationen, Filmprojekte und die fünfbändige Biografie von Zumthor betreut, erzählt Schulte im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Auch Ausstellungen bei der Biennale Venedig hat sie betreut. Eine weitere Station war das Los Angeles County Museum of Art (LACMA). Seit 15 Jahren ist sie wieder in München, zuletzt als Co-Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Konzert- und Ausstellungsprogramms der Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern.
Was hat Barbara Schulte nach einer derartigen Karriere am Gautinger Bosco gereizt? „Es ist ein ganz besonderes Haus mit ganz besonderer Ausstrahlung“, sagt sie und lobt „das Team mit so vielen Ehrenamtlichen“. Wegen seines vielfältigen erstklassigen Programms mit Konzerten, Schauspiel, Kabarett, Jazz und Ausstellungen „auf künstlerisch hohem Niveau“ genieße das Bosco „einen exzellenten Ruf über die Region hinaus“, betont die Münchnerin. Zeitgleich sei das Bürger- und Kulturhaus mit der Bar Rosso auch ein „lebendiger sozialer Treffpunkt“.
Im Saal mit 300 Zuschauerplätzen entstehe zudem eine Nähe zwischen Publikum und den Künstlern auf der Bühne: „Ich habe von vielen Künstlern gehört, dass sie gerne hierherkommen“, betont die 42-Jährige. „Mit den tollen Menschen hier kann man viel bewegen“, sagt die Kulturwissenschaftlerin. Sie freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen in Gauting. Abendtermine im Bosco seien für sie kein Problem, betont Schulte. Denn sie teile sich die Betreuung ihres Kleinkindes mit ihrem Ehemann, einem Dokumentarfilmer, aber auch den Großeltern.
Zuletzt hatte das Bosco mitgeteilt, wegen fehlender Zuschüsse heuer rund 30 Veranstaltungen und damit ein Drittel weniger als bisher anbieten zu können. Die größten Auswirkungen aller Sparten spürt das Schauspiel. Auch einige Drucksachen wie das Programmheft zu den Schauspielaufführungen werden eingespart.