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Veranstaltungsinfo

Mi, 07.07.2021
19.30 Uhr
Musik

25,00 / 12,00

Regulär / bis 25 Jahre | Karten vom 03.12.2020 behalten ihre Gültigkeit | Wir führen eine Warteliste im Theaterbüro.

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

5. Gautinger Bluesnacht: Abi Wallenstein & Ludwig Seuss Trio | San2 & Sebastian (Ersatztermin)

Nachholtermin für DO 03.12.2020

Ersatztermin für das abgesagte Konzert mit Abi Wallenstein & Ludwig Seuss Trio / San2 & Sebastian am Donnerstag, den 03. Dezember 2020. Bereits erworbene Karten behalten ihre Gültigkeit, können auf Wunsch jedoch alternativ gegen Rückgabe der Karten erstattet werden.

Die Rückgabe der Karten war bis einschließlich  Mittwoch, den 16. Dezember 2020 möglich. Weitere Informationen zur Kartenrückgabe finden Sie unter „Aktueller Stand zu Veranstaltungsabsagen Dezember 2020“.
 

Dieses Jahr erwarten Sie Rahmen der 5. Gautinger Bluesnacht gleich zwei hervorragende Acts: Abi Wallenstein & Ludwig Seuss Trio und San2 & Sebastian.

Die Hamburger Blueslegende Abi Wallenstein und das Münchener Boogie- und Zydeco Urgestein Ludwig Seuss geben einen gemeinsamen Konzertabend. Rauer Deltablues trifft auf virtuosen Piano Boogie Woogie, groovende Shuffle Beats vermischen sich mit Zydecoklängen. Wallensteins ausdrucksstarker Gesang wird durch Seuss’ souliges Orgelspiel abgerundet. Unterstützt werden die beiden kongenial von dem einzigartigen Schlagzeuger Manfred Mildenberger und dem erdigen Soul- und Bluesbassisten Tom Peschel.

ABI WALLENSTEIN ist mittlerweile zu einer festen Größe in der europäischen Bluesszene geworden. Seit den frühen 60ern ist er als Solist, Bandleader und als Partner von so bekannten Musiker*innen wie Axel Zwingenberger, Vince Weber oder Inga Rumpf on the road. Kaum einer der Blues-Interpreten der 60er bis zu den 90er Jahren in den deutschsprachigen Ländern spielt den Blues so authentisch wie der „Vater der Hamburger Bluesszene“.

Als Blues- und Boogiepianist unter anderem bei der Spider Murphy Gang, als einer der versiertesten Organisten der Republik und als einer der besten Zydeco-Akkordeonisten und -Komponisten östlich des Mississippis - der Münchner LUDWIG SEUSS spielt schon lange in der ersten Groove-Liga.

ABI WALLENSTEIN guitar, vocals
LUDWIG SEUSS piano, organ, accordion
TOM PESCHEL bass
MANFRED MILDENBERGER drums




Nach zwei sehr erfreulich erfolgreichen Albumveröffentlichungen 2017 und 2019, etlichen Radio- und Fernsehauftritten, gemeinsamen Shows mit Jamie Cullum und Jools Holland, einer Nominierung für den Deutschen Schallplattenpreis und über 100 Konzerten in ganz Europa startet San2 jetzt so richtig durch. Diesmal nicht mit seiner Soul Patrol, sondern in einer wundervoll charmanten Duobesetzung – San2 kommt mit seinem kongenialen Gitarristen und langjährigen Weggefährten Sebastian Schwarzenberger. Egal ob akustische Gitarre, Dobro, Lapsteel oder Mandoline - sein Spiel ist so kraftvoll und energiegeladen, dass es eine Freude ist.

Die beiden kümmern sich nur wenig um musikalisches Schubladen-Denken, und so mischen sie ihren rhythmischen Blues mit Country und viel Soul auf. Da ist zum einen mächtige Footstompin’ Music, wild und ungezügelt, dann sind es gefühlvolle, zerbrechliche Balladen, ganz intim und reduziert aufs Wesentliche.

SAN2 harmonica, percussion, vocals
SEBASTIAN SCHWARZENBERGER guitars, mandolin, dobro, vocals


Gefördert von:

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Nach(t)kritik
You've got a friend
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin

Am Ende standen sie. Die ausgehungerten Bluesfans, die gerade drei Stunden Konzert in sich aufgesogen haben - trotz Maske - und die mitgefeiert, mitgeträumt, mitgesungen haben - auch das trotz Maske - sie alle hielt es nicht mehr auf den Stühlen. All das gerade Erlebte und so lang Entbehrte sollte nicht schon vorbei sein, am liebsten hätten sie sich festgeklammert an den Helden des Abends, den Musikern dieser vermutlich legendär werdenden Fünften Gautinger Bluesnacht: Ludwig Seuss, Abi Wallenstein, San2 und Sebastian, Tom Peschel und Manfred Mildenberger. Das Konzert des Ludwig Seuss Trios mit dem Hamburger Gast, der Blueslegende Wallenstein und mit San2 und Sebastian - hätte schon im Dezember stattfinden sollen und musste aus den bekannten Gründen verschoben werden.

Man stelle sich vor, Weihnachten müsste ausfallen und würde dann, etliche Adventswochen später, doch noch nachgeholt: welch ein Jubel, welch ein Leben wäre da im Haus. Genauso war es!

Den Anfang machte San2. Der gebürtige Ingolstädter kam gemeinsam mit dem Ausnahmegitarristen Sebastian Schwarzenberger ins bosco und brachte sehr viel Melodisches mit, einen höchst spannenden Cross Over zwischen Blues, Folk, einer Prise Country und jeder Menge Soul. „You´ve got a friend“, hieß einer der aktuellen Titel aus dem jüngsten Album, und im Anschluss hatten San2 und Sebastian gleich einen ganzen Saal voll neuer Freunde. Mit sehr viel Charme und Charisma nahmen die beiden ihr Publikum mit in unendlich scheinende Weiten, an Lagerfeuer und zu langen Erzählabenden vor einem sich dunkler färbenden Himmel. Mal übernahm Sebastians Gitarre die Erzählerstimme, mal mischte San2 sich mit der Mundharmonika ein, und wenn er singend erzählte, dann klangen ganze Roadmovies mit an.

Irgendwann gesellte sich Ludwig Seuss dazu, und wie immer, wenn neue Reisegefährten mit an Bord sind, verändert sich ganz leicht, wie durch eine Brise verursacht, die Richtung. Dieser mit allen Wassern des Mississippi- und anderer Flussdeltas gewaschene wunderbare Musiker entführte nun auf heissere Wege, die nach mehr Tempo verlangten, nach Fahrtwind und Bewegung. Und so entspann sich schon vor der Pause ein sehr rascher, auf angenehme Weise hitziger Dialog unter Freunden - You´ve got a friend.

Und dann füllt sich die Bühne. Tom Peschel am Kontrabass und Manfred Mildenberger am Schlagzeug sind schon lange mit Ludwig Seuss unterwegs und kennen als erfahrene Bluesreisende jeden Pfad, jeden Winkel. Sich ihnen anzuvertrauen, heißt, dort anzukommen, wo es wirklich wild und wunderbar wird. Ganz nach dem Geschmack von Abi Wallenstein, mit dessen Auftritt tatsächlich Bluesgeschichte sicht- und hörbar wird. Beinahe möchte man ehrfürchtig werden, doch das lässt dieser großartige Musiker mit seinem fast lausbubenhaften Grinsen gar nicht erst zu. Mit rauer Stimme und seinem so oft beschriebenen, immer wieder umwerfenden Umgang mit der Gitarre verzaubert er das Publikum, die Kollegen auf der Bühne und diesen ganzen längst überfälligen Abend in eine Zeit, die bleiben wird. Am Ende sind sie alle auf der Bühne, dieser Sound gewordene Freundeskreis. Und der Blues über, unter, mit ihnen lebt.