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Veranstaltungsinfo

Sa, 25.11.2023
20.00 Uhr
Vielklang

26,00 / 12,00

Regulär / bis 25 Jahre

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Alma Naidu: Alma

Alma Naidu ist eine preisgekrönte Sängerin und Komponistin aus München. Die Süddeutsche  Zeitung bezeichnete sie als "eines der größten Gesangstalente der Republik", das Jazzthing  Magazin lobte ihre "zartelegische, wunderschön klare und absolut intonationssichere Stimme".

 Sie  trat unter anderem bei der Jazzwoche Burghausen, dem Nublu Festival New York, dem Jazzfest  Bonn und den Leverkusener Jazztagen auf. Konzertreisen brachten sie in den vergangenen  Jahren bis nach Indien, in die Mongolei und in die USA. Sie teilte sich bereits mit Nils Landgren,  Bobby McFerrin und Anders Jormin die Bühne und tourt regelmäßig mit der Band von  Starschlagzeuger Wolfgang Haffner, auf dessen zuletzt erschienenem Album sie zu hören ist (ACT  2020).

Anfang 2022 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum Alma (zu deutsch: Seele, erschienen auf  Leopard Records), auf dem Alma Naidu selbst komponierte und arrangierte Musik vorstellt. Die  zwölf Songs basieren auf einer Kernbesetzung von Schlagzeug (Wolfgang Haffner), Bass (Claus  Fischer) und Tasteninstrumenten (Simon Oslender), prominent ergänzt durch hochkarätige  Gastbeiträge unter anderem von Nils Landgren und Dominic Miller.  Mit ihrer vierköpfigen Touring Band, in der Alma Naidu neben dem Gesang auch an den  Tasteninstrumenten sitzt, spielte sie 2022 rund 40 erfolgreiche Albumreleasekonzerte in ganz  Deutschland, Tschechien und Frankreich. 

Ihr Studium in Jazzgesang absolvierte Alma Naidu an der Hochschule für Musik und  Theater München sowie an der Royal Academy of Music in London, wo sie unter anderen bei  Jazzikone Norma Winstone studierte. Neben ihrer Jazzlaufbahn wirkte die Sängerin in diversen Musical- und Opernproduktionen wie  "Rosaly - das Mädchen aus Glas" als Rosaly (München, 2016), "Highlights aus Lion King" als Nala (Salzburg, 2017), "Lovemusik" (Musikalische Komödie Leipzig, 2018), "Jesus Christ  Superstar" (Staatstheater Augsburg, 2019) und "Angel's Bone"   (2023) mit.

Alma Naidu wurde unter anderem mit dem BMW Welt Young Artist Jazz Award und dem Kurt  Maas Jazz Award ausgezeichnet. 2021 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis.

ALMA NAIDU Gesang, Flügel, Keyboard
LUKAS HÄFNER Gitarre
LISA WULFF Bass
VALENTIN RENNER Schlagzeug

Nach(t)kritik
Sanfter Soul
Nach(t)kritik von Ralf Dombrowski

Vor kurzem erst holte der brasilianische Liederkönig Ivan Lins sie auf die Bühne der Isarphilharmonie und sang mit ihr Eigenes und ein wenig Jobim. Kein schlechter Mentor für eine Künstlerin, die selbst das Sanfte liebt. Alma Naidus Musik hat viele Zwischentöne, viel Pathos und Energie. Die Münchner Sängerin kleidet ihre Lieder aber in ein Gewand aus klingenden Seidenstoffen, in edlen Schnitten und schimmernden Farben. Kein Ton ist zuviel an ihrem Abend in Gauting. Selbst wenn sie ihren Musikern wie dem Gitarristen Lukas Häfner Raum für solistische Entfaltung bietet, hält er sich an die Dramaturgie der Balance. Valentin Renner bekommt zwar vor den zwei Zugaben die Möglichkeit, sich mit einer Prise Rock in der Spielhaltung solistisch zu entfalten, aber auch er trommelt ansonsten fein gewichtet in der Wahl der dynamischen und dramaturgischen Elemente. Lisa Wulffs Bass schließlich fundamentiert die Musik mit dezentem und bestimmtem Groove, so dass das ganze Programm in sich so rund wirkt, als könne man es gleich in ein Live-Album verwandeln.

Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist das Konzert im Bosco die Dernière einer zweiwöchigen Tournee, die das Team durch deutsche Clubs und Säle geführt hat. Die Band ist exzellent eingespielt, man hört die Ausgelassenheit und Gelöstheit eines Programms, das von den Beteiligten souverän verinnerlicht wurde. Der Sound im Raum ist außerdem brillant, die Differenziertheit der Gestaltung überträgt sich bis in die Details auf das Publikum. Und die Musik an sich ist so komponiert und arrangiert, dass Alma Naidus Stimme eine perfekte Klangumgebung bekommt, um sich entfalten zu können. Dabei kann sie auf ein breites Spektrum gestalterischer und stilistischer Möglichkeiten zurückgreifen. Alma Naidu ist klassisch ausgebildet und sozialisiert. Sie hat die Weite und Präzision des klassischen Soprans und kann mit der Klarheit einer strahlenden Stimme in ihre Melodien und Vokalisen schlüpfen. Sie kennt ebenso die Besonderheiten der Improvisation, hat Erfahrungen mit Jazzbands und Orchestern, die ihr die Freiheit des Flows offen halten.

Vor allem aber singt sie bis auf einen Coversong von Billy Joel eigene Lieder. Es sind Stücke zwischen den Stilen, mit viel Soul und gegenwärtigem Songwriting im Stammbaum, stellenweise ein wenig Latineinfluss und etwas Fusion im Beat. Sie handeln von den Innenwelten der Liebe, klagen den Mangel an Gleichberechtigung an oder verbeugen sich von der Kraft mutiger Frauen. Sie vertrauen nicht nur auf die Bedeutung der Lyrics, sondern arbeiten oft mit wortlosen Linien, die die Emotionalität und das Pathos einzelner Passagen unterstreichen. So kann ein Programm entstehen, das zwar den kontrollierten Klangraum nicht verlässt, aber trotzdem intensiv, nachdrücklich und gelassen fröhlich wirkt. Sie freue sich schon darauf, wenn sie wiederkäme, meinte Alma Naidu am Ende des Konzert. So begeistert wie sie und ihre Band aufgenommen wurden, könnte das schon bald wieder der Fall sein.

 

Galerie
Bilder der Veranstaltung
Sa, 25.11.2023 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.