„Black Patti is Coming“: Mit Country-Sound und Original-Blues aus den US-Südstaaten der 1920-und 1930er-Jahre begeisterten Peter Crow C. und Ferdinand „Mr. Jelly Roll“ Kraemer ihre versammelten Fans am Samstagabend beim „Heimspiel“ im bosco. Kein Wunder. Die beiden Vollblut-Musiker von „Black Patti“ harmonieren glänzend, boten mit ansteckender Spiellust hingelegte Nummern wie „Everyday will be Sunday“ von ihrer LP „Satan`s Funeral“ - und: Sänger „Mr. Jelly Roll“, ein Meister der Blues-Mandoline, ist ein Gautinger.
Gut gefüllt war daher das „bosco“-Parkett beim Heimspiel von „Black Patti.“ Denn mit ihrem Mix aus Original-Blues, Gospel, Ragtime und Spirituals kehren die beiden weißen Sänger und Vollblutmusiker „back to the roots“ schwarzer Musik – als „Black Patti.“
Übrigens: Das glänzend harmonierende Duo war auch schon bei den Maifestspielen von Sebastian Hofmüller in Gauting zu hören.
Beim „Heimspiel“ am Samstag im „bosco“ setzten die Blues-Vollblut-Musiker Peter Crow C. (Vocals, Guitar, Harmonica) und „Mr. Jelly Roll“ noch eins drauf. Mit Country-Sound, tiefschwarzem Delta- Blues und Spirituals ging`s zurück zu den Wurzeln des Original-Südstaaten-Sounds der 1920er- und 1930-er-Jahre.
„Be my Lady“, so der Wunsch. Absolut rhythmisch und packend kam der Song „I`m call You Friday“: Die Liebeshymne eines Bluesmusikers an eine unbekannte junge Dame, die der Schüchterne jeden Freitag trifft, sich aber nicht traut, sie anzusprechen, singt Peter Crow C. mit seiner dunklen Stimme tief berührend. Hinreißend und einmalig dazu der Sound der Original- Mandola von 1918, die „Mr. Jelly“ virtuos beherrscht.
Das Publikum dankt mit Zwischenapplaus.
Juhu: Geradezu inbrünstig spielen die Vollblutmusiker das nostalgische Spiritual „Be Ready, When He Comes.“
Zurück zu den Roots ging`s auch in der Pause. „Mr. Jelly Roll“ aus Gauting hatte nicht nur „historische“ CDs, sondern auch die brandaktuelle Schellack-Platte „Black Patti“, Ryan Donue + Roberto Luti im Gepäck: Ein Must für jeden Blues-Fan pur. Voraussetzung ist nur der 78er-Plattenspieler für die Original-Schellack.
Ein Must auch der Sound der „Black Patti“-LP „Satan`s Funeral“: Das Cover mit dem Teufel im Sarg stammt von keinem Geringerem als Robert Crumb. Der legendäre Comic-Zeichner, bekannt von „Fritz the Cat“, war auch Layouter von Janis Joplins` „Cheep Thrills“ und vom letzten Cover der Band Genesis.
Auf der Bühne und unten im Parkett geht`s nach der Pause nochmals voll ab – mit dem beschwingten „Everyday Sunday“ und „Big Mama“: Einem Blues-Song über die Großmutter der schwarzen, versklavten Mississippi-Baumwoll-Pflücker, denn: „Mir kann`s nicht depressiv genug sein“, scherzt der weiße Vollblut-Sänger Peter Crow C. mit makabrem „schwarzem“ Humor.
„We are Going Home“ singen die beiden Vollblut-Musiker zum Schluss. Doch das begeisterte Gautinger Publikum hat nach zweieinhalb Stunden „back to the roots“ mit Original-Blues, Country und Spirituals noch nicht genug: Beim gemeinsamen rhythmischen Gauting-Rave mit „Black Patti“ zum endgültigen Live-Konzert-Finale machen alle mit. Keinen und keine hält`s da auf dem Sitz.