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Veranstaltungsinfo

So, 01.10.2017
20.00 Uhr
Klassik

30,00 / 15,00

Vorverkauf ab 08.07.17

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Ensemble Berlin: Solisten der Berliner Philharmoniker

Das Ensemble spielt sein 19. Konzert in Gauting.
Neben Originalkompositionen für die klassischen Kammerbesetzungen aus Klassik, Romantik und Moderne bilden Bearbeitungen einen weiteren Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit des Ensembles. Aus der äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Orchestermusiker und Arrangeur Wolfgang Renz sind bislang eine ganze Reihe musikalischer Kostbarkeiten entstanden.

19.00 Konzerteinführung durch den Kulturjournalisten Reinhard Palmer

PROGRAMM:
MOZART Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ arr. für Oboe, Fagott, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabaß
SCHUBERT Aus dem Streichquartett Nr.13 „Rosamunde“ a-moll D804
DEBUSSY Suite bergamasque L 75 (1890 – 05 / Orig. für Klavier solo) arr. für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Oboe und Fagott von Wolfgang Renz
***
MENDELSSOHN Konzertstück Nr. 1, op. 113 für Oboe, Fagott und Streicher
MOZART Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro“ arr. für Oboe, Fagott, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabaß
MASSONNEAU Quartett Nr.2 B-Dur für Oboe, Violine, Viola und Violoncello
MENDELSSOHN Konzertstück Nr. 1 op. 113 für Oboe, Fagott und Streicher (1832 / Orig. für Klarinette, Bassetthorn und Klavier)





DAS ENSEMBLE:
Musizieren im Ensemble – auf hohem Niveau und in gelöster Atmosphäre: Dazu trafen sich befreundete Orchesterkollegen aus den Reihen der Berliner Philharmoniker erstmals im Jahr 1999 bei den „Landsberger Sommermusiken“. Am Schluss der ersten Ausgabe dieses kleinen und feinen Kammermusikfestivals stand der Wunsch, auch zu anderen Jahreszeiten in dieser Besetzung zu konzertieren – das Ensemble Berlin war geboren.
Bald darauf sendete der Bayerische Rundfunk einen Konzert-Mitschnitt und durch zahlreiche Auftritte wurde ein wachsendes Publikum auf die 11-köpfige Formation aufmerksam – im gesamten Bundesgebiet und im Ausland. Im Jahr 2006 stellte sich das Ensemble „zuhause“ in der Berliner Philharmonie den Kammermusikfreunden der Hauptstadt vor und war außerdem zu Gast beim Mozart-Fest in Würzburg. Mittlerweile dokumentieren mehrere CDs die luftig-schwingende, stets fein aufeinander abgestimmte Spielkultur des Ensemble Berlin sowie dessen wachsendes Repertoire.
Programmatische Beschränkungen gibt es nicht. Neben Originalkompositionen für die klassischen Kammerbesetzungen Quintett, Oktett und Nonett aus Klassik, Romantik und Moderne bilden Bearbeitungen einen weiterer Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit. Aus der äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Orchestermusiker und Arrangeur Wolfgang Renz sind bislang eine ganze Reihe musikalischer Kostbarkeiten entstanden, etwa Franz Schuberts Wanderer-Fantasie in einer Fassung für Nonett. Diese eigens für das Ensemble gesetzten Arrangements bieten Hörern und Interpreten bisher ungekannte klangliche Varianten – und eröffnen darüber hinaus eine völlig neue Sicht auf gängiges Repertoire.
Inspirationsquell sämtlicher Aktivitäten des Ensembles sind nach wie vor die „Landsberger Sommermusiken“. Hier erschließt sich die Gruppe in ungezwungener Atmosphäre neues Repertoire – wie viel Spaß dabei im Spiel ist, wird im Konzertsaal hörbar. Und nicht selten auch danach, an langen Abenden am Lagerfeuer mit den Gastgeberinnen. Das sind in guter Tradition die Schwestern der Landsberger Dominikanerinnen, die den Besuch aus Berlin fest in ihr Herz geschlossen haben.
Nach(t)kritik
Dampfnudeln und Rahmstrudel wert
Nach(t)kritik von Reinhard Palmer
Ein Ensemble aus einem Orchester heraus zu gründen, hat einen großen Vorteil: Es finden sich immer genug Mitspieler. Und wenn aufgrund eines Termin-Missverständnisses die kurzfristige Umbesetzung mit Berliner Philharmonikern nicht gelingt, dann bekommen die Stipendiaten der Karajan-Akademie eine Chance. Alexa Farré-Brandkamp (Violine 2), François Thirault (Violoncello) und in letzter Sekunde anstelle seines Lehrers Javier Biosca Bas (Fagott) kamen auf diesem Weg erstmals ins bosco, neben den echten Philharmonikern Helena Madoka Berg (Violine 1), Walter Küssner (Viola), Ulrich Wolff (Kontrabass) und Kopf des Unternehmens Ensemble Berlin Christoph Hartmann (Oboe), die ausreichten, die Akademisten zu Höchstleistungen zu führen. Von kleinen Patzern abgesehen, die bei der kurzen Zeit der Einstudierung vernachlässigbar waren.
Dennoch scheint das Publikum den Unterschied gespürt zu haben, waren die gewohnten frenetischen Ovationen diesmal ausgeblieben. Vielleicht aber aus Pietätsgründen, wurde doch hier auch des verstorbenen künstlerischen Leiters des Klassikforums Rainer A. Köhler gedacht.
An Musiziervitalität, die dem Ensemble als Grundeigenschaft zu eigen ist, fehlte es hier nicht. Vor allem in den beiden Ouvertüren Mozarts, die sowohl als Opern- wie auch als Konzertouvertüren bemerkenswerte Qualitäten offenbaren. Die Zauberflöten-Ouvertüre dank der hier transparenten Fugenkomplexität wie thematischen Beziehungen, die Hochzeit-des-Figaro-Ouvertüre indes aufgrund ihrer mitreißenden Verve und vitalen Kraftentfaltung mit rebellischen Akzenten.
Insgesamt versprach das Programm einen recht inhomogenen Abend, der jedoch in den Arrangements doch eine klare Linie fand, auch wenn die kompositorische Qualität nicht durchgehend überzeugte. Das Oboenquartett B-Dur von Louis Massonneau fiel hier etwas aus dem Rahmen. Einerseits bot es Hartmann die Gelegenheit, mit brillanter Virtuosität zu punkten. Andererseits war da aber auch die simple Anlage des Quartetts, dem nur die solistischen Einsätze der Oboe höhere Qualitäten abgewannen. Die einfallslose Streicherbegleitung zeigte vielmehr, dass Massonneau nicht ganz zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Der ausgeprägte Sinn für eingängige Melodik und Transparenz im Ensemblespiel machten das dreisätzige Werk dennoch zu einem musikalischen Vergnügen. Mit weit höheren Qualitäten wartete das Andante aus Schuberts Rosamunde-Quartett a-Moll auf, das hier ebenfalls in Originalbesetzung erklang. Polyphonie, Klangnuancierung, melodische Schönheit und ihre maßvoll ausbalancierte Verarbeitung schafften es gar, von vitalem Mozart zum ätherischen Debussy überzuleiten.Des letzteren „Suite bergamasque“ mit ihrem zauberhaften „Clair de lune“ – das in der Zugabe zum zweiten Mal erklingen sollte – realisierte letztendlich, was in der Originalversion am Klavier nur simuliert werden kann: orchestralen Farbenreichtum. Dank der Einfühlsamkeit der Musiker blieb die ätherische, leichte und blühende Schönheit des viersätzigen Werkes mit einem packenden Passepied im humorvollen Finale gänzlich erhalten. Bei Mendelssohn bekam die Originalsubstanz von Klarinette, Bassetthorn und Klavier im Septett gar eine deutliche Bereicherung. Dass die Komposition gegen Dampfnudeln und Rahmstrudel entstanden ist, griff das Ensemble Berlin mit humoristischer Schlagfertigkeit auf. Das Andante verzauberte vor allem mit seelentiefer Schönmelodik, während das Schlusspresto den nötigen Drive reinbrachte, einen effektvollen Schlusspunkt darunter zu setzen – dem auch lang anhaltender Applaus folgte.
Galerie
Bilder der Veranstaltung
So, 01.10.2017 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.