Veranstaltungsinfo
Eintritt frei
Fairtrade-Woche Gauting: Schwarzes Gold - die Machenschaften der Kaffeewirtschaft
Tadesse Meskela vertritt als Repräsentant der Kaffeebauer-Kooperative Oroma rund 70.000 Bauern in Äthiopien, wo eine der besten Kaffeesorten angebaut wird: “Sun Dried Harar”. Diese ist unter Kaffeefreunden weltweit beliebt. Regelmäßig erhält das “Schwarze Gold” bei Experten-Verkostungen höchste Punktzahlen. Doch auf den Kaffee-Auktionen in Addis Abeba, London oder New York sinken die Preise seit 30 Jahren immer tiefer. Wertvolle Spitzensorten werden nicht verkauft, sondern eingelagert, weil die Gewinnmargen so niedrig sind, dass sich der Handel erst gar nicht lohnt. Ein Land wie Äthiopien hat ständig zusätzliche Ertragseinbußen zu beklagen – Äthiopien ist Afrikas größter Kaffeeproduzent, in dem 15 Millionen Menschen vom Kaffeeanbau leben, der 67 Prozent des gesamten Exports ausmacht.
SCHWARZES GOLD spannt einen weiten Bogen – von den Bauern im Süden Äthiopiens, die größte Schwierigkeiten haben, ihre Familien zu ernähren und ihren Kindern die Schule zu ermöglichen, bis zur World Barista Championship in Seattle, wo die besten Kaffeebrüher zum Wettstreit antreten. Die Kluft zwischen der glitzernden Welt auf Hochglanz polierter Espresso-Maschinen, der sektengleichen Arbeitsorganisation in Caféhaus-Ketten wie Starbucks und der elitären Auslese beim italienischen Espresso-Hersteller Illy auf der einen Seite sowie der mühsamen Arbeit auf afrikanischen Kaffeeplantagen auf der anderen Seite kann kaum größer sein.