Veranstaltungsinfo
Gerd Holzheimer: Alles fliesst: Der Mississippi
„Mesipi“, der indianische Name für den Fluss, bedeutet „das große Wasser.“ In Hannibal, einer amerikanischen Kleinstadt, treiben Tom Sawyer und Huckleberry Finn ihr unwesen. Hannibal am Mississippi, Hannibal am großen Wasser – was für Namen! „All modern American literature comes from one book by Mark Twain called Huckleberry Finn“, darin erkennt Ernest Hemingway den ursprung amerikanischer Literatur. Tom Sawyer fällt etwas noch Großartigeres ein! „Ein Pirat wollte er werden! Das wars! Jetzt erst lag seine Zukunft klar vor ihm, strahlend in unaussprechlichem Glanz. Wie würde sein Name die Welt erfüllen und die Menschen erschaudern lassen!“ Vom Mississippi in die Welt: literarisch! Hinter der Mündung liegt naturgemäß nur noch das Meer, in dem alles sich eröffnet: literarisch, geistig, spirituell.
Die Reihe Poetische Flusslandschaften steht unter dem Titel Alles fließt – ein Zitat, das den Fragmenten des Heraklit entnommen ist.
In diesen kurzen Textausrissen wird das metaphorische Bild des Flusses immer wieder neu formuliert. Sein Bild vom Sein ist von stetem Werden und Wandeln geprägt, wodurch aber das Sein überhaupt erst entsteht. Heraklit ist der Ol’ man river der Antike. Sein Denken spiegelt sich im kleinasiatischen Mäander, dessen ufer er kennt, und nach dessen Namen das Wort „mäandrieren“ gebildet wird, adäquat auch zu seiner Art und Weise zu denken, mäandrierend, als Gedankenfluss. „Wer in dieselben Flüsse hinabsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu.
So lassen wir uns vom Mississippi ins Meer hinausspülen, in dem letztlich alle Flüsse münden und beschließen den Abend mit dem vielleicht größten Roman nautischer Metaphorik, Hermann Melvilles Moby Dick, auch wenn der Walfang naturgemäß kein Thema für den Mississippi ist.
Die Reihe Poetische Flusslandschaften steht unter dem Titel Alles fließt – ein Zitat, das den Fragmenten des Heraklit entnommen ist.
In diesen kurzen Textausrissen wird das metaphorische Bild des Flusses immer wieder neu formuliert. Sein Bild vom Sein ist von stetem Werden und Wandeln geprägt, wodurch aber das Sein überhaupt erst entsteht. Heraklit ist der Ol’ man river der Antike. Sein Denken spiegelt sich im kleinasiatischen Mäander, dessen ufer er kennt, und nach dessen Namen das Wort „mäandrieren“ gebildet wird, adäquat auch zu seiner Art und Weise zu denken, mäandrierend, als Gedankenfluss. „Wer in dieselben Flüsse hinabsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu.
So lassen wir uns vom Mississippi ins Meer hinausspülen, in dem letztlich alle Flüsse münden und beschließen den Abend mit dem vielleicht größten Roman nautischer Metaphorik, Hermann Melvilles Moby Dick, auch wenn der Walfang naturgemäß kein Thema für den Mississippi ist.