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Veranstaltungsinfo

Sa, 28.11.2015
20.00 Uhr
Kabarett

20,00

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Han's Klaffl: Schul-Aufgabe: ein schöner Abgang ziert die Übung!

Nach „40 Jahre Ferien“ und der anschließenden „Restlaufzeit“ folgt zwangsläufig die „Schul-Aufgabe“. Dieser dritte Teil der bisher zweiteiligen Trilogie ist eine Kombination aus Schadensbericht und wehmütigem Rückblick auf 40 Jahre professioneller Bespaßung verhaltensorigineller Schüler. Aber der Blick geht auch nach vorne. Was macht ein Lehrer, dem der pädagogische Auftrag auch nach der Pensionierung noch in den Knochen sitzt, der die Didaktik lebenslänglich verinnerlicht hat, der sich aber plötzlich seiner Zielgruppe beraubt sieht? Da gibt es viel zu tun! Der Laie hat ja keine Vorstellung, wie groß der Bedarf an pädagogischer Feldarbeit auch außerhalb der Schule ist, welcher enorme Bedarf an didaktischer Unterweisung in der näheren und weiteren Umgebung des Pensionisten herrscht. Selbstverständlich sieht sich der notorisch engagierte Pädagoge auch nach seinem institutionellen Rückbau in der Pflicht, diesen Bedarf zu decken. Dem Mann kann (und muss) nicht geholfen werden.
Pressestimmen zu den bisherigen Programmen:
Ein (Schul-)Meister des Kabaretts – Augsburger Allgemeine
Geistreich und zum Schreien komisch – Süddeutsche Zeitung
Es soll Schulleiter geben, die lassen zur Einstimmung einer Lehrerkonferenz Ausschnitte aus Han‘s Klaffls Programmen einspielen - Neumarkter Nachrichten
Mindestens jeder zweite Satz trifft die Lachnerven - Donaukurier
Han‘s Klaffl – köstlich bis zum Umfallen - Münchner Merkur
Bei Han's Klaffl möchte man am liebsten sitzenbleiben - Süddeutsche Zeitung
Von seinem Schlag sollte es mehr geben - Bonner Rundschau
In Zeiten des Massen-Burnouts bei Lehrern müsste Klaffl im Grunde eine Sonderzulassung bekommen dafür, dass er das Lachen über sich selbst in die Herzen zurückbringt - Passauer Neue Presse
Note Eins für Klaffl, für Beobachtungsgabe, satirische Aufbereitung und Zusammenfassung und ein „Hervorragend“ für Umsetzung und Musik - Nürnberger Nachrichten

BIOGRAFIE
Han`s Klaffl ist ziemlich genau Mitte des letzten Jahrhunderts in Zentralbayern geboren, hat das Ruperti-Gymnasium in Mühldorf und das Musikstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München absolviert und ist seit nunmehr 30 Jahren leidenschaftlicher Gymnasiallehrer an verschiedenen Münchner Vorstadtschulen im pädagogischen Innen- und Aussendienst. Zeitweise auch zusammen mit Kollegen wie Jörg Maurer und Josef Brustmann.
Berühmt sind seine Konzerte mit diversen Chören, berüchtigt die Auftritte seiner Kabarettgruppen „Enst-Mach-Dampf“ und „I Machiosi“ (Ernst-Mach-Gymnasium), die er bis 2002 leitete. Daneben verfasste er ein halbes Dutzend Musikbücher und schrieb für den Bayerischen Rundfunk zahlreiche Musiksendungen im Programm „Radio Wissen“. Als Workshopleiter in Sachen Schultheater bereiste er die Lehrerfortbildungsinstitute und Schultheaterfestivals sämtlicher Bundesländer. Seit 2004 tritt er regelmäßig mit seinen Kabarettprogrammen „40 Jahre Ferien. Ein Lehrer packt ein ...“ und „Restlaufzeit: Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt“ auf.
Nach(t)kritik
Die Leuchtkraft des Permanentmarkers
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin
Gibt es ein Leben nach dem Gong? Han´s Klaffl, der Mann mit dem irritierenden Apostroph im Vornamen, muss das zwangsweise erforschen, denn er ist – und das erwähnt er im Laufe des Abends ebenso häufig wie ungern – seit einiger Zeit pensioniert und befindet sich im sogenannten Ruhestand. Nun war die Zeit seiner Erwerbstätigkeit einer besonderen Sparte gewidmet: der Mann war Lehrer. Han´s-Klaffl-Fans ist dieser Umstand geläufig, die meisten von ihnen zählen selbst zu dieser Spezies, weshalb die Publikumsanrede in diesem Kabarettprogramm vollkommen berechtigt jederzeit lauten darf: „Liebe Kolleginnen und Kollegen“.
Die lieben Kolleginnen und Kollegen bekamen in dem Programm, das Klaffl an diesem ersten Adventswochenende im bosco vorstellte, durchaus ihr Fett weg (die Chemiker unter den Kollegen würden hier von Glycerin sprechen). Das beginnt im Lehrerzimmer, jenem Ort, in dem es an Gestalten in Textilien, die aus der Altkleidersammlung zu stammen scheinen, nur so wimmelt. Das geht weiter mit dem einsamen Lateiner, den niemand versteht. Und das endet noch lange nicht bei dem Musiklehrer, der die Darstellung der kleinen Terz im Laufe seines Berufslebens den musikalischen Hörgewohnheiten seiner Schüler anpassen muss – von „Kuckuck, Kuckuck, schallt´s aus dem Wald“ über „Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar“ bis zu „Sex Bomb“ von Tom Jones.
Nun hat sich dieses Kollegium aber auch mit den absurdesten und bildungsfernsten Themen herumzuschlagen. Da sind in erster Linie die Ticks der Eltern, die ihren teilhochbegabten Nachwuchs im SUV bis vor die Schultüre fahren und dann noch dem Busfahrer, der seinen ihm zugedachten Haltepunkt in zweiter Reihe anfahren muss, mit Drohbriefen zusetzen. Da ist aber auch diese scheinbare Hoch-, Über- und Superbegabung selbst, von der im Unterricht bei den „erzieherisch eher naturbelassenen“ Zöglingen oft erstaunlich wenig zu bemerken ist, deren Beachtung aber wohl mit juristischen Handlangerbriefen einklagbar  zu sein scheint.
Doch all dies muss Han´s Klaffl gar nicht mehr interessieren oder gar aufregen, denn er befindet sich ja seit geraumer Zeit im, paradiesischen Zustand des Ruhestands. Endlich hat er Zeit, seinen pädagogischen Auftrag außerhalb des Unterrichts wahrzunehmen und entweder die Schaufensterbeschriftung des örtlichen Supermarktes mit rotem Permanentmarker zu korrigieren, seine fachliche Hilfsbereitschaft dem Fachberater im Baumarkt angedeihen zu lassen oder im Wartezimmer des Arztes  die Anwesenden auf das bevorstehende Diagnosegespräch mit sachdienlichen Hinweisen ein wenig vorzubereiten. Merkwürdigerweise hat dieses Pflichtbewusstsein in allen Fällen zu einem sofort wirksamen Hausverbot geführt, so dass der bedauernswerte Ruheständler nun gezwungen ist, Kabarett zu machen.
Gottseidank ist das so. Denn „Schul-Aufgabe: Ein schöner Abgang ziert die Übung!“, das dritte Programm des Ex-Lehrers Han´s Klaffl, ist so geistreich unterhaltsam, gespickt mit hochintelligenten Wortspielen und geistreichen Einfällen, dass man die eigene nicht immer so humorvoll verlaufene Schulzeit auf einmal mit ganz anderen Augen sieht. Im Zeichen des Humors ist das Reizthema Bildung eines der wertvollsten überhaupt. Und es ist gut, dass so viele Lehrer im Publikum sitzen. Denn vielleicht fließt ein bisschen von diesem warmherzigen Humor auch in ihren Unterricht mit ein.
 
Galerie
Bilder der Veranstaltung
Sa, 28.11.2015 | © Werner Gruban