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Veranstaltungsinfo

Do, 21.10.2021
20.00 Uhr
Jazz

24,00 / 12,00

Regulär / bis 25 Jahre  | Aktuell keine Plätze mehr verfügbar. Wir führen eine Warteliste unter 089 45 23 85 80.

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Leroy Jones & Uli Wunner's Jazz Creole: Music from New Orleans

Leroy Jones zählt zu den interessantesten und kreativsten Trompetern unter den neueren afroamerikanischen Traditionalisten des Jazz. Im Herbst 2021 ist er erneut mit Uli Wunner und einer hochkarätigen Rhythmusgruppe auf Tour.

Leroy Jones, geboren 1958 in New Orleans, gilt als einer der wichtigsten Trompeter der letzten Jahrzehnte, ein Spitzenvertreter von „New Orleans Today“ – eine Bewegung, die die traditionelle Jazzmusik hochhält, sie aber gleichzeitig verjüngt und mit einer Prise Blues, R&B und Funk anreichert.

Sein Mentor war kein geringerer als Danny Barker, jener legendäre Gitarrist und Banjospieler aus New Orleans, der u.a. auch in der Band von Louis Armstrong spielte. Unter den Fittichen von Mr. Barker gründete Leroy im Alter von 15 Jahren seine erste eigene Band. In jungen Jahren tourte er mit Jazzikonen wie Eddie Vinson und Della Rees. Später erlangte er mit seinem eigenen Quintet, den „New Orleans Finest“ weltweit großen Erfolg. Als Gaststar geht Leroy seit Jahren mit Harry Connick`s Big Band auf Welttournee. 

Sein Lebenswerk wurde 2019 in dem Film „A Man and his Trumpet“ festgehalten, der beim Filmfestival in Austin/Texas als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr wurde Leroy Jones der „Ascona Jazz Award“ verliehen, eine der weltweit bedeutenden Auszeichnungen für Jazzmusiker*innen.

Mit Uli Wunner verbindet Leroy Jones eine Freundschaft und musikalische Zusammenarbeit, die seit mehr als 20 Jahren andauert. Der Klarinettist und Saxofonist, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum begeht – er wurde im Alter von 15 Jahren Bandmitglied der Occamstreet Footwarmers, jener Hausband im legendären Münchner Jazzclub Allotria – lernte Leroy Jones 1997 bei einer gemeinsamen Session auf dem Jazzfestival Ascona kennen. Seither geht Uli Wunner, quasi durch musikalische Liebe auf den ersten Blick, regelmäßig mit dem Ausnahmetrompeter auf Europa-Tour. Zwischenzeitlich ist Uli auch in der Jazzszene der Stadt New Orleans so anerkannt, dass er bei seinen jährlichen Aufenthalten dort – seine erste Reise nach New Orleans war im Jahr 1979 – Engagements in den einschlägigen Musikclubs wie in der legendären Preservation Hall erhält.    

Nach einer längeren, coronabedingten Zwangspause konnte Wunner den Trompeter und Sänger aus der Heimatstadt des Jazz wieder für eine gemeinsame Tour im Oktober 2021 gewinnen.   

Die Rhythmusgruppe für die beiden Frontmusiker ist handverlesen: am Piano ist der Waliser Keith Little, am Bass aus Gent die Jazzlegende Karel Algoed, an der Gitarre John Brunton und das Schlagzeug bedient Stephan Treutter.

LEROY JONES trumpet, voc
ULI WUNNER sax, clarinet
KEITH LITTLE piano
JOHN BRUNTON guitar
YVO FISCHER bass
STEPHAN TREUTTER drums
 

 
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Nach(t)kritik
Pennies from Heaven
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin

Mit leuchtenden Augen stand die Konzertbesucherin in der Pause am Buffett. Sie komme sich vor wie im New York der Dreissiger Jahre, schwärmt sie, als die Menschen sich fein anzogen und zum Essen in eines der eleganten Hotelrestaurants gegangen sind, wo eine Jazzband spielte. Wo man erst zuhörte, bald schon mitsummte und später vielleicht sogar tanzte. Wo man aber auf alle Fälle einen Abend verbrachte, der einen weit fort entführte in die feuchte Hitze des Südens, in den Rhythmus einer tiefen Empfindung. Dann nahm sie ihr Weinglas und tauchte wieder ein in genau diese Welt.

Denn auf der Bühne standen Leroy Jones & Uli Wunner´s Jazz Creole und spielten „Music from New Orleans“. Der Ausnahme-Trompeter Leroy Jones, der direkt aus New Orleans nach Gauting gekommen war und den der phantastische Klarinettist und Saxophonist Uli Wunner als „ A man and his trumpet“ - so der Titel eines Dokumentarfilms über Leroy Jones - ankündigte, hilet sich nicht viel mit Reden auf. Immer schon mit dem Kopf im nächsten Song, kündigte er diesen an und sorgte dafür, dass die Klänge an diesem Abend nie ausgingen. Die Jazz Creole, das sind neben Jones und Wunner Keith Little am Piano, John Brunton an der Gitarre, Karel Algoed am Bass und Stephan Treutter an den Drums - logisch, dass alle ebenfalls großartige Solisten sind und dies im Konzert bei jedem Stück unter Beweis stellten. Auf dem Programm standen traditionelle Blues- und Jazztitel, die Leroy Jones und die fünf anderen jeweils auf ihren Gegenwartsgehalt hin abschmeckten und geschmeidig neu interpretierten. Großartig war „Saint James Infirmary“, das so richtig den Sound von Jones` Heimatstadt anklingen ließ und sich von Wiederholung zu Wiederholung fast unmerklich in einen plötzlich sehr modern klingenden Bues verwandelte.

Genau das geschah mit vielen anderen Stücken des Abends, mit „Dinah“ ebenso wie mit „Pennies from Heaven“ oder auch „Georgia on my mind“. Es begann immer sehr traditionell und wurde dann immer jünger, immer aufregender und klang dabei immer so, als fiele es den Musikern just im Moment des Spiels so ein, als wären sie miteinander in einem sehr lebhaften Gespräch, das sich immer weiterentwickelt, immer höher schraubt und dabei sehr vivid, sehr agil an Temperament gewinnt.

Das besonders Sympathische an dieser Band, diesen fünf großartigen Musikern war ihre Bescheidenheit. Obwohl da Jazzgeschichte auf der Bühne stand, war in keinem Moment irgendeine Ehrfurcht gefordert - ganz im Gegenteil. Musiker und Publikum verbrachten diesen Abend miteinander auf Augenhöhe. Genau das muss es wohl gewesen sein, was die Konzerte ausgezeichnet hat, von denen die Besucherin mit dem Weinglas gesprochen, die sie assoziiert hat. Glücklich verließ sie mit all den anderen Glücklichen den Saal, und alle hatten noch immer den Blues in sich.

Galerie
Bilder der Veranstaltung
Do, 21.10.2021 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.