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Veranstaltungsinfo

Di, 03.03.2020
20.00 Uhr
Schauspiel

30,00 / 15,00

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Metropoltheater München: "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" von Joachim Meyerhoff

Tragikomisch und aberwitzig skurril: Ein junger Mann auf der Suche nach dem Sinn des Lebens zwischen den psychischen und physischen Überforderungen der Schauspielschule und dem exaltierten Alltag seiner Großeltern.

Bühnenfassung von Gil Mehmert
Mit Anfang 20 entflieht Joachim der Trauer über den Unfalltod seines älteren Bruders und der Enge seiner kleinen, norddeutschen Heimatstadt, um eine Zivildienststelle in München anzutreten. Zu seiner großen Überraschung besteht er aber auch die eher en passant absolvierte Aufnahmeprüfung an der Otto Falckenberg Schule und zieht, in Ermangelung eines bezahlbaren Zimmers, bei seinen Großeltern ein, die hochherrschaftlich in einer alten Villa am Nymphenburger Schlosspark residieren.
 
Drei Jahre vollbringt er nunmehr den Spagat zwischen Schauspielausbildung, in der er physisch wie psychisch nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen und nur sehr spärlich wieder zusammengesetzt wird, und dem fabelhaft exaltiert-bizarren wie alkoholdurchtränkten Alltag mit seinen Großeltern - die Großmutter einst selbst Schauspielerin und auch privat schillernde Grande Dame der Schauspielkunst, der Großvater Philosophieprofessor und durch und durch ehrwürdige und gestrenge Erscheinung.
 
Eine schier unendliche Reihung von tragikomischen Ereignissen und aberwitzig skurrilen Begebenheiten in beiden Welten lässt den nach dem Sinn des Lebens und des Schauspielerdaseins im Besonderen suchenden jungen Mann ein ums andere Mal staunend, lernend, aber auch überfordert und gerädert zurück. Die Lücken, mit denen das beginnende Erwachsenenleben allerorts für ihn aufwartet, sind, wie er feststellt, gewaltig und noch lange nicht gefüllt.
 
Joachim Meyerhoff, geb. 1967 in Homburg, ist Schauspieler, Regisseur und Autor. Seine Ausbildung erhielt er an der Otto Falckenberg Schule in München. Nach Engagements u.a. am Staatstheater Kassel, Maxim Gorki Theater Berlin und dem Wiener Burgtheater ist er seit 2013 Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ ist der dritte Teil seines mittlerweile vier Bücher umfassenden Romanzyklus „Alle Toten fliegen hoch“. Die ersten drei Teile wurden 2009 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
 
Gil Mehmert, geb. 1965 in Werne, ist Theater- und Filmregisseur und seit 2003 Professor für Regie im Studiengang Musical an der Folkwang-Universität der Künste in Essen. Er studierte Regie an der Hochschule für Musik und Theater in München bei August Everding und inszenierte an Bühnen in Berlin, Hamburg, München, Wien und Zürich. Sein Schwerpunkt liegt auf der Inszenierung von Musicals und der Bühnenbearbeitung von Filmstoffen, für die er u.a. mehrfach bei den Bayerischen Theatertagen ausgezeichnet wurde. Am Metropoltheater zeichnete Gil Mehmert für Inszenierungen wie „I hired a contract killer“ und „Broadway Danny Rose“ verantwortlich. Acht Jahre nach seiner letzten Inszenierung am Haus („Das Bildnis des Dorian Gray“) kehrt Gil Mehmert nun mit „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ ans Metropoltheater zurück.

Ausgezeichnet mit dem Monica Bleibtreu Preis 2019 in der Kategorie Komödie

Regie GIL MEHMERT
Regieassistenz TILL KLEINE-MÖLLER
Kostüme CHRISTL WEIN
Kostümassistenz BIRGIT WAIZENEGGER
Bühnenassistenz SEBASTIAN HOFMÜLLER
Licht HANS-PETER BODEN

Bühnenbau ALEXANDER KETTERER
 
Mit JAMES NEWTON, LUCCA ZÜCHNER, THORSTEN KROHN, INES HOLLINGER, LUIZA MONTEIRO, OLIVER MIRWALDT, AYDIN AYDIN
Musik STEFAN NOELLE
 
Dauer 2.30 Std., eine Pause
Einführung 19.15 Uhr



"Was jetzt bei der Premiere zu sehen war, kann man getrost als kleines Theaterwunder bezeichnen: Denn James Newton wirkt wie eine Idealbesetzung, ist sympathischer Verlierer und, ja, Gewinner der Herzen in einem: ein junger Mann, der in die Schauspielerei hineinschlittert, der mit sich selbst hadert und trotz Fehlschlägen immer weitermacht, dabei zwischen Erzählen und Spielen einnehmend changiert. Gil Mehmert hat dazu eine prägnante Bühnenfassung erstellt und bringt diese traumwandlerisch gut auf die Bühne, voller eleganter Szenenwechsel und origineller Einfälle, pendelnd zwischen präzise gesetzten Gruppeneinlagen und glänzend komischen Schauspieler-momenten, zusätzlich einfühlsam rhythmisiert durch Schlagzeuger Stefan Noelle. (...) Die Theatermaschine, die Mehmert mit seinem Team gebastelt hat, funktioniert prächtig." (AZ)
Galerie
Bilder der Veranstaltung
Di, 03.03.2020 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.