Veranstaltungsinfo
Metropoltheater München: „(R)Evolution“ von Yael Ronen und Dimitrij Schaad - barrierearme Aufführung
Ein Ankündigungsvideo in Gebärdensprache finden Sie hier.
Ein PDF mit allen wichtigen Informationen kompakt hier.
2040 – unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen. Babys werden noch vor der künstlichen Zeugung perfektioniert, um immun gegen die schlimmsten Krankheiten, hyperintelligent und gewappnet gegen alle zu erwartenden Umweltkatastrophen zu sein – alles lediglich eine Frage des Geldes. Die elektrischen Geräte bestellen sich ihren Reparaturservice selbst und der Kühlschrank warnt vor zu ungesunder Ernährung. Die Niederlande sind längst dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen, Natur- und Klimaschützer die neuen Terroristen unserer Zeit, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.
Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto, in ihrem ersten Leben griechische Rachegöttin des Unerbittlichen und Bösen, nun die künstliche Intelligenz, ohne die keiner mehr von uns leben kann. Alecto sagt uns, was wir fühlen, wonach uns der Sinn steht und dass es um unsere Beziehung eventuell doch nicht so gut bestellt ist wie wir bisher dachten, was bestimmt nicht nur daran liegt, dass wir insgeheim doch gerne mal wieder richtigen statt Cybersex hätten.
Alecto weiß alles von uns und das früher als wir. Sie steht uns näher und kennt uns besser als jeder andere, ist Familienmitglied, Therapeutin, Alltagsmanagerin und Vertraute. Selbstverständlich ist sie auch Spionin des Staats, was wir wüssten, wenn wir wenigstens ein einziges Mal in unserem Leben den Nutzungsbedingungen nicht nur zugestimmt, sondern sie vorher auch gelesen hätten.
Ronen und Schaad beschreiben in "(R)Evolution", basierend auf Yuval Noah Hararis "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert", die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt. Mit einer großen Portion schwarzen Humors und subtiler Lakonie treiben sie in zwölf Szenen die Entwicklungen und Folgen des technologischen Fortschritts auf die Spitze, zeigen die Gefahren von Digitaldiktaturen auf und wie wenig das Individuum und seine Selbstbestimmung darin zählen.
Die vermeintlich ferne Zukunftsmusik rückt so bedrohlich nah – von der Utopie zur Dystopie an nur einem Abend.
Regie Jochen Schölch
Bühne Thomas Flach
Kostüme Cornelia Petz
Licht Hans-Peter Boden
Dramaturgie Katharina Schöfl
Regieassistenz Domagoj Maslov
Mit Vanessa Eckart, Marc-Philipp Kochendörfer, Katharina Müller-Elmau, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel, Mara Widmann
Übersetzung Simone Hofmüller, Sophie Blau, Marion Hollerung, Aribert Mog
Einführung 19:15 Uhr
Dauer 1.35 Std., keine Pause
Für die barrierearme Aufführung am 03. März 2023 ist folgendes Angebot geplant:
- Live-Audiodeskription
- Gebärdensprachdolmetscher:innen
- Hörunterstützungsanlage
- Zusätzliche Rollstuhlplätze
- Assistenzhundplätze
Zusätzlich bieten wir optional:
- Abholservice am Bahnsteig des S-Bahnhof Gauting (18:30 Uhr)
- Bühnenbegehung für Gäste mit Sehbehinderung (19:00 Uhr)
- Einführung ins Stück mit Gebärdensprachdolmetscher:innen (19:15 Uhr)
- Begleitservice zum Bahnhof (nach Veranstaltungsende)
Allgemeine Informationen zur Barrierefreiheit im bosco Gauting finden Sie hier.
Eine Anfahrtsskizze und Hilfreiches zur Anreise bieten wir hier.
Infos zu den Tickets:
- Gäste, die auf inklusive Kulturangebote angewiesen sind, erhalten für diese Veranstaltung einen vergünstigten Eintrittspreis von 15 €.
- Gäste, die auf eine Begleitperson angewiesen sind (Merkzeichen B im Ausweis), können kostenfrei einen Platz für ihre Begleitung buchen.
- Wir bitten um Anmeldung über das Theaterbüro, um Ihnen die vorreservierten inklusiven Sitzplätze zur Verfügung zu stellen. Assistenzhunde sind ausdrücklich erlaubt.
- Anmeldung wenn möglich bis Mittwoch, 01. März 2023.
Kontakt: Telefon: 089 45 23 85 80 | Fax: 089 45 23 85 89 | E-Mail: kartenservice@theaterforum.de
Ankündigungsvideo in Gebärdensprache:
Die Veranstaltung folgt dem Konzept der Reihe "All Inclusive" des Metropoltheaters München:
Seit der Spielzeit 2018/19 gibt es im Metropoltheater München, seit 2017 als erstes Theater Bayerns ausgezeichnet mit dem vom Bayer. Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration verliehenen Signet "Bayern barrierefrei - wir sind dabei", die Reihe All Inclusive:
Im Rahmen dieser Reihe bietet das Metropoltheater ca. drei Mal im Jahr Vorstellungen mit Live-Audiodeskription und Gebärdensprachdolmetschen an, um blinden/sehbehinderten und gehörlosen Menschen die Theaterproduktionen zugänglich zu machen und ihnen zu ermöglichen, das Theatererlebnis mit allen Besuchern zu teilen. Das heißt, die Vorstellungen dieser Reihe stehen selbstverständlich allen Zuschauern offen, so dass sie im besten Sinne des Wortes inklusiv sind.
Für blinde und sehbehinderte Menschen gehört zum festen Bestandteil einer solchen Vorstellung eine Bühnenbegehung vor der Vorstellung zum Kennenlernen von Schauspielern, Kostümen und Bühnenbild, ebenso wie eine Abholung der angemeldeten Besucher am Bahnhof.