Direkt zum Inhalt

Veranstaltungsinfo

So, 27.11.2016
17.00 Uhr
Tee bei Sabine

Eintritt frei
< Zurück zur Übersicht > Termin im Kalender eintragen
Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Tee bei Sabine: Elie Kayembe Tschibangu, Musiker

Der Musiker Elie Kayembe Tschibangu zu Gast beim Tee mit Sabine
Die Gautinger kennen den jungen Mann mit der großartigen Stimme von den Begegnungsabenden im Rathaus, wo bereits zweimal in der Vorweihnachtszeit Flüchtlinge von ihren Erfahrungen berichteten und wo Elie Tschibangu mal an der Gitarre, mal am Klavier die musikalische Gestaltung mit unter seine Fittiche nahm.
Elie Tschibangu ist im Kongo geboren und aufgewachsen, seine Familie war immer wieder grausamsten Übergriffen durch Soldaten ausgesetzt, er selber geriet während seines Studiums durch Willkür ins Gefängnis. Zu dieser Zeit hatte er sich bereits intensiv mit Musik auseinandergesetzt, hat Gesang studiert, eine Band gegründet und einige Alben aufgenommen.
Seit zwei Jahren lebt Elie Tschibangu in Gauting in der Flüchtlingsunterkunft an der Unterbrunner Straße, und er bringt sich mit seinen musikalischen Fähigkeiten immer wieder in das Leben der Gemeinde ein. In der Evangelischen Gemeinde lernen beispielsweise Jugendliche unter seiner Anleitung das Gitarrenspiel.
Er wird uns beim Tee - auf Französisch, Englisch und ein bisschen auch auf Deutsch - von seinem Weg hierher erzählen und davon, was Musik für ihn und sein Leben bedeutet. Es verspricht ein TEE-Gespräch der besonderen Art zu werden, ein Austausch zwischen den Kulturen und darüber, wie sich Kultur in unserer Gegenwart verändern kann.
 
Nach(t)kritik
Musiker und Flüchtling aus dem Kongo zum „Tee bei Sabine“
Nach(t)kritik von Christine Cless-Wesle
„Far from home“: Mit einem berührenden Song, unterstützt von Gitarrist Daniel Brandl aus München, stimmt Elie an diesem ersten Advent aufs Thema ein: Denn der Kongolese lebt seit zwei Jahren als Flüchtling in Gauting.  Zum „Tee“ trägt der junge Vollblut-Musiker aus Schwarzafrika ein schneeweißes, frisch gebügeltes Hemd. Es ist nicht sein erster Auftritt. Elie hat auch schon bei den Begegnungsfesten im Gautinger Rathaus die Zuhörer aus ihren Sitzen gehoben. Doch im Gespräch mit Sabine Zaplin antwortet der 30jährige ernst - und manchmal traurig.  Auf Englisch erzählt der Jurastudent von erlittenen Qualen in seiner fernen Heimat. Tschibangu ist in einer kleineren Stadt im Ost-Kongo geboren und aufgewachsen. Musik spielte in seiner Familie die große Rolle. Ebenso Religion, denn:  „99 Prozent“ in der einstigen Kolonialmacht Kongo „sind Christen.“ Nur einmal scherzt der Flüchtling in diesem einstündigen Gespräch mit Sabine Zaplin: Seine Familie war „so groß wie eine Fußballmannschaft“, sagt der Schwarzafrikaner lachend.    
Mitte der 1990er-Jahre öffnete Elies Vater sein Haus, nahm Kriegs-Flüchtlinge aus dem verfeindeten Ruanda auf – und landete im Gefängnis. Elies Großfamilie blieb zurück, hatte weder Geld noch Essen.  Mutter und Schwester wurden vergewaltigt, so der Kongolese weiter. Sein Vater war im Gefängnis Brutalitäten ausgesetzt.
„Das ist nicht mehr meine Heimat“: Der Jura-Student beteiligte sich deshalb „an friedlichen Demonstrationen.“ Als Elie erlebt, wie seine friedlich demonstrierenden Kommilitonen, die zum Teil „schon eigene Kinder haben“, von Soldaten niedergeschlagen oder erschossen werden, flieht er. Seit zwei Jahren lebt der Kongolese in Gauting. „Ich habe hier große Hilfsbereitschaft erlebt“, dankt der Musiker Claudia von Maltitz vom örtlichen Helferkreis. Doch wenn er mit seinen Landsleuten spreche, wollten die „in Ruhe gelassen werden.“ Die Schwarzafrikaner aus dem Bürgerkriegsgebiet Ost-Kongo interessiere nur, ob ihre Familien noch leben. Doch „ich will nicht, dass meine Kinder einmal wie ich selbst verzweifelt und traurig im Wald leben müssen“ -  hungernd, ohne Unterricht, weil ihre Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können. Der Musiker schaut deshalb nach vorn: Mit Hilfe eines Unterstützerkreises will der Flüchtling eine Stiftung „Hope for Kongo“ auf den Weg bringen. Das könnte klappen: Denn mit seiner Band möchte Elie das Hilfs-Projekt für Kinder im Kongo anschieben. Ehrenamtliche vom Gautinger Helferkreis Asyl, aber auch anwesende junge Münchner/innen im Publikum applaudierten begeistert. Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Gleich beim „Tee“- Gespräch gab der afrikanische Vollblut-Musiker mit der wunderbaren Blues-Stimme eine Kostprobe. Elie Tschibangu sang - für den Frieden.
 
Nach(t)kritik
Eli Tschibengo, Musiker
Nach(t)kritik von Christine Cless-Wesle
Nach(t)kritik von Christine Cless-Wesle
Eli Tschibengo, Musiker und Flüchtling aus dem Kongo zum „Tee bei Sabine“ am 27. 11. 2016 im bosco.  
„Far from home“: Mit einem berührenden Song, unterstützt von Gitarrist Daniel Brandl aus München, stimmt Eli an diesem ersten Advent aufs Thema ein: Denn der Kongolese lebt seit zwei Jahren als Flüchtling in Gauting.  
Zum „Tee“ trägt der junge Vollblut-Musiker aus Schwarzafrika ein schneeweißes, frisch gebügeltes  Hemd. Es ist nicht sein erster Auftritt. Eli hat auch schon bei den Begegnungsfesten im Gautinger Rathaus die Zuhörer aus ihren Sitzen gehoben.
Doch im Gespräch mit Sabine Zaplin antwortet der 30jährige  ernst - und manchmal traurig.  Auf Englisch erzählt der Jurastudent von erlittenen Qualen in seiner fernen Heimat. 
Tschibengo ist in einer kleineren Stadt im Ost-Kongo geboren und aufgewachsen.
Musik spielte in seiner Familie die große Rolle. Ebenso Religion, denn:  „99 Prozent“ in der einstigen Kolonialmacht Kongo „sind Christen.“
Nur einmal scherzt der Flüchtling in diesem einstündigen Gespräch mit Sabine Zaplin: Seine Familie war „so groß wie eine Fußballmannschaft“, sagt der Schwarzafrikaner lachend.    
Mitte der 1990er-Jahre öffnete Elis Vater sein Haus, nahm Kriegs-Flüchtlinge aus dem verfeindeten Ruanda auf – und landete im Gefängnis.
Elis Großfamilie blieb zurück, hatte weder Geld noch Essen.  Mutter und Schwester wurden vergewaltigt, so der Kongolese weiter. Sein Vater war im Gefängnis Brutalitäten ausgesetzt.
„Das ist nicht mehr meine Heimat“: Der Jura-Student beteiligte sich deshalb „an friedlichen Demonstrationen.“ Als Eli erlebt, wie seine friedlich demonstrierenden Kommilitonen, die zum Teil  „schon eigene Kinder haben“, von Soldaten niedergeschlagen oder erschossen werden, flieht er.
Seit zwei Jahren lebt der Kongolese in Gauting. „Ich habe hier große Hilfsbereitschaft erlebt“, dankt der Musiker Claudia von Maltitz vom örtlichen Helferkreis.
Doch wenn er mit seinen Landsleuten spreche, wollten die „in Ruhe gelassen werden.“ Die Schwarzafrikaner aus dem Bürgerkriegsgebiet Ost-Kongo interessiere nur, ob ihre Familien noch leben.
Doch „ich will nicht, dass meine Kinder einmal wie ich selbst verzweifelt und traurig im Wald leben müssen“ -  hungernd, ohne Unterricht, weil ihre Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können.
Der Musiker schaut deshalb nach vorn: Mit Hilfe eines Unterstützerkreises will der Flüchtling eine Stiftung „Hope for Kongo“ auf den Weg bringen. Das könnte klappen: Denn mit seiner Band möchte Eli das Hilfs-Projekt für Kinder im Kongo anschieben.  
Ehrenamtliche vom Gautinger Helferkreis Asyl, aber auch anwesende junge Münchner/innen im Publikum applaudierten begeistert.
Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.  
Gleich beim „Tee“- Gespräch gab der afrikanische Vollblut-Musiker mit der wunderbaren Blues-Stimme eine Kostprobe. Eli Tschibengo sang - für den Frieden.
 
  
 
 
 
 
  
 
   
 
Galerie
Bilder der Veranstaltung
So, 27.11.2016 | © Copyright Werner Gruban, Theaterforum Gauting