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Veranstaltungsinfo

So, 21.02.2021
20.00 Uhr
Schauspiel

30,00 / 15,00

Regulär / bis 25 Jahre

Theater an der Ruhr: "antigone. ein requiem" von Thomas Köck

Entfällt ersatzlos

Aufgrund der aktuellen Situation entfällt diese Veranstaltung ersatzlos. Ein neuer Termin in der Spielzeit 2021/22 ist bereits in Planung.

Reservierungen verfallen, bezahlte Karten werden automatisch bis Ende März zurückerstattet.

Weitere Informationen finden Sie unter „Aktueller Stand zu Veranstaltungsabsagen Februar / März 2021“.

Wenige Figuren der Antike rufen heute noch so viel Empathie und Fassungslosigkeit zugleich hervor wie Antigone. Im Kampf gegen König Kreon überschreitet sie – um ihrer Moral gerecht zu werden – kompromisslos das Gesetz. Der 2018 und 2019 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnete Autor Thomas Köck hat diesen Mythos einer Revision unterzogen. Dabei nimmt er die Frage nach den Lücken unserer sozialen Wahrnehmung in den Blick, wenn wir handeln, als gäbe es keine Alternativen.

Gärend liegen an Europas Stränden Leichen. Angeschwemmt, eine nach der anderen. Der Überschuss postnationaler Planspiele, die Summe unserer Berechnungen. Zu wem gehören diese Toten? Antigone will sie nach Menschenbrauch bestatten. Kreon nicht. Das Fundament seiner Vorstellung von Demokratie wähnt er bedroht. Ein alter Konflikt, der Gesellschaften verändern kann, entfacht: Rechtsordnung des Staates versus subjektives Rechtsempfinden. In der nahen Zukunft unserer westlichen Demokratien, in der sich Staatsgewalt und Medienmacht in Personalunion vereinen, kommt es zum Show-down. 

Thomas Köck, der 2018 und 2019 den Mülheimer Dramatikerpreis gewann, veröffentlichte im Herbst 2019 „antigone. ein requiem“, eine mit feinem Gespür für das Komische geschriebene Rekomposition des Antigone Mythos.

Eine Idee nahm ihren Anfang in der Vorbereitung zur Inszenierung  des  Stücks und veranlasste ein Team, sich auf eine Abenteuerreise zu begeben. Ausgangsort war das Theater an der Ruhr in Mülheim an der Ruhr und die Reise ging nach Potosi, im heutigen Bolivien, 4800 Meter über dem Meeresspiegel. Die Reisenden überlebten einen Lockdown und Grenzschließungen. Sie wurden Fremde auf fremdem Terrain, wurden Zeugen und Berichterstatter, wurden zu Aktivisten und Moderatoren, begaben sich in die Politik und Wissenschaften, wurden über das von Anbeginn gemeinsam Erinnerte zu Mahnenden, ehe sie wiederkehrten an ihren Ausgangsort, der Bühne, dem Schausplatz der Begegnung und des Austausches. Hier verhandeln sie von Neuem ihre Geschichte, den Mythos um Antigone. Konfrontiert sind sie dabei mit einer Welt, die alles dokumentiert bereit hält, Bilder die sie nicht mehr loswerden können. Tote, die mehr und mehr ins Zentrum rücken. Sie versuchen sich zurechtzufinden, ziehen Bilanz und erspüren Perspektiven für eine Zukunft, die ungewisser  nicht sein könnte. Ein Ereignis, in dem der Ritus  im festlichen Gewand den Neuanfang sucht. SIMONE THOMA

Regie  SIMONE THOMA
Dramaturgie  MARKUS SASCHA SCHLAPPIG
Kostüme ELISABETH STRAUSS
Bühne ADRIANA KOCIJAN
Video PETER WEIDEL
Musikalische Leitung MATTHIAS FLAKE
Lichtdesign JOCHEN JAHNCKE
Ton FRANZ DUMCIUS
Requsite THOMAS HOPPENSACK

Mit  DAGMAR GEPPERT, GABRIELLA WEBER, FABIO MENÉNDEZ, ALBERT BORK, MARIA NEUMANN, PETRA VON DER BEEK, ROBERTO CIULLI, MATTHIAS FLAKE

Einführung 19.15 Uhr


Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

                                             

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