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Veranstaltungsinfo

Mi, 08.05.2024
20.00 Uhr
Vielklang

24,00 / 12,00

Regulär / bis 25 Jahre

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Tuija Komi Quartett: Meet me under the polar lights

Mit ihrer Powerstimme, ihrem vielseitigen Gesangsstil, ihrer unwiderstehlich  sympathischen Ausstrahlung und sicherem künstlerischen Gespür für Zwischentöne  lässt das finnische Energiebündel Tuija Komi mit ihrem Quartett die Seele mit  Wohlklang erklingen und innere Bilder entstehen.

Sie bringt Ihnen Finnland ein  Stück näher, das Land der ursprünglichen Wälder, tausend Seen, der Mitternachtssonne nahe am Nordpol, der tanzenden Polarlichter… und den  glücklichsten Menschen der Welt!

TUIJA KOMI suchte bei ihren Songs immer schon die Nähe zu ihren nordischen und  auch karelischen Wurzeln, was in ihrem neuen Konzertprogramm deutlich zu hören  ist. Immer mehr bringt sie auch ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Zusammenhang  mit ihrer nordischen Heimat auch in eigene Kompositionen ein und so entsteht ein  originelles und facettenreiches musikalisches Feuerwerk aus modernem Jazz, Pop,  Tango und Welt-Musik - mit auch eckigen und kantigen archaisch-anarchistischen  Klängen.

"Finnische Jazz-Diva mit klangschöner, voluminöser Stimme" - Süddeutsche Zeitung

Tuija bedient sich bei ihren Songs auch der finnischen Popliteratur, wie z.B. der  Komposition von Eero Heinonen, Bassist der finnischen Erfolgsband The Rasmus,  zu der sie Lyrics in Englisch geschrieben hat. Jazz-Klassiker wie " Music is the  Magic"  oder "Close to you"  setzt sie mutig neben finnische Filmmusik "Balladi  elokuvasta Klaani". "Land Of The Midnight Sun",  ihre Eigenkomposition, ist ihre  musikalische Hommage an ihre wunderschöne Heimat. Mit dem kraftvollen  schwedischen Titelsong "Springa"  aus dem Film "Astrid"  (Lindgren) gelingt Tuija leicht der gesangliche Sprung auch in die schwedische Sprache. Tuija singt den  magischen Song "Revontulet"  mit solcher emotionalen Intensität, dass Sie das  Gefühl bekommen, die Polarlichter richtiggehend zu hören. Die wunderbaren und versierten Musiker PETER CUDEK (Kontrabass), STEPHAN WEISER (Piano) und MARTIN KOLB (Schlagzeug, Percussion) lassen ihre Sängerin wie  ein funkelndes Gesangsjuwel in einer edlen Fassung aus strahlendem Klanggold  glänzen. Sie sind perfekt aufeinander eingestimmt, und agieren mit präzisem,  federndem Timing. Lassen Sie sich verzaubern und auf eine "finn-tastische"  Klangreise in den hohen  Norden mitnehmen. Wenn Sie mit  ihrem "Joik"  beginnt, dann fangen auch die Rentiere zu tanzen  an!

TUIJA KOMI, Gesang, Klang-Instrumente
STEPHAN WEISER, Klavier
PETER CUDEK, Kontrabass
MARTIN KOLB, Schlagzeug, Percussion

Nach(t)kritik
Die Nacht zum Tag gemacht
Nach(t)kritik von Paul Schäufele

Jahr für Jahr blickt die Welt halb überrascht und auch mit einem Quäntchen Neid auf Europas hohen Norden. Hier leben die glücklichsten Menschen der Welt. Auf Platz 1 steht auch dieses Jahr Finnland. Das Konzert, mit dem Tuija Komi und ihre drei Mistreiter Stephan Weiser (Klavier), Peter Cudek (Kontrabass) und Martin Kolb (Schlagzeug) das Bosco füllen, kann auch als klingender Beweis dafür verstanden werden: Finnen seien wirklich vor Glück strahlende Menschen und haben, zumindest im Fall der Sängerin, auch Freude daran, dieses Glück zu teilen.

Das Glück speist sich bei Tuija Komi, die schon viele Jahre in Deutschland lebt und sich in der heimischen Jazz-Szene bestens etabliert hat, immer noch sehr aus Gefühlen, die mit ihrem Herkunftsland zu tun haben. In „Land of the Midnight Sun“ etwa gibt Komi dem Heimweh nach dem Land, in dem wenigstens für ein paar Tage die Sonne nicht untergeht, musikalischen Ausdruck. Auf das karg melancholische Anfangs-Solo, dem Komis runde, bisweilen angenehm kehlige Stimme Profil gibt, folgt jedoch bald die Aufhellung. Zu einer beschwingten Melodie fragt sie „Have you ever thought about it – how it’s up in the North?“ Für alle, die sich das noch nicht gefragt haben, oder für diejenigen, die noch wenige Antworten gefunden haben, ist der Abend mit Tuija Komi und ihren Freunden ein Anfängerkurs. Vermutlich wird gerne getrunken, denn zwischen den Stücken bringt Komi dem belustigten Publikum didaktisch einfühlsam bei, wie man sich unter Finnen zuprostet.

„Ich war bei einem Fest in Finnland“, beginnt Komi auch eine Moderation. Dort habe sie ein Klavierstück gehört, in das sie sich sofort verliebt habe. Nur leider sei dieses Stück eben ohne Gesang gewesen. Doch das spornt nur den Improvisationswillen an. Wenn es draußen schneit, macht man eben drinnen Steine heiß und nennt es Sauna. Wenn Jean Sibelius’ letztes seiner Fünf Stücke Opus 75 keinen Text hat, düdelt man eben selbst einen dazu und überlässt den Rest dem intelligenten Arrangeur Stephan Weiser. Im Zusammenspiel mit Komis Trio ergibt das ein stimmiges Charakterstück und eine Klang gewordene Umarmung.

Dass das Glück nicht nur aus fröhlichen Dur-Melodien besteht, zeigt auch der Pop-Song „Suru on kunniavieras“ von Jenni Vartiainen – „Die Trauer ist ein Ehrengast“, eine romantisch rührende Ballade. Gegengewichte dazu präsentiert Komi etliche. In „Samba Tzigane“ der Trompeter-Legende Dusko Goykovich bringt sie, wenn auch nicht immer intonationssicher, mit eigenem Text die Luft zum Sirren, im finnischen „Sport-Tango“ mit dem Titel „Warum ausgerechnet er“ lässt sie die Füße wippen. Auch wenn sich Astor Piazzolla im Jenseits die Nackenhaare aufstellen, die Finnen sind hörbar tangobegeistert und inspirieren damit die Gautinger.

„Wir Finnen spinnen“, so fasst Komi den Schlüssel zum Glück in einen Satz. Das Publikum hat sie damit angesteckt, mit ihrem im besten Sinn versponnenen Programm, das mit einer stilechten Zugabe endet. „Tanzende Rentiere“ verabschieden ein beglücktes Publikum.