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Veranstaltungsinfo

So, 28.06.2015
19.00 Uhr
Klassik

20,00

Mitglieder: € 15 / Schüler: € 5

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Veranstalter: Verein der Musikfreunde Gauting e.V.

Verein der Musikfreunde Gauting e.V.: 2. Sinfoniekonzert

Programm: Ouvertüre zu der Oper La finta Giardiniera Klavierkonzert A-Dur, KV 488 Sinfonie g-Moll, KV 550 Orchestervereinigung Gauting Leitung und Solist: Dorian Keilhack
Im diesjährigen Sommerkonzert „Mozart forever“ spannt die Orchestervereinigung Gauting mit ihrem Dirigenten Dorian Keilhack einen weiten Bogen über Mozarts Lebenswerk.
Zu Beginn steht die Ouvertüre zu seiner Oper „La finta giardiniera“ oder „Die Gärtnerin aus Liebe“, KV 196, die er schon als 19 Jähriger in seiner Münchener Zeit schrieb.
Die hohe Kunst des klassischen Klavierkonzertes zeigt sich dann im Klavierkonzert A-Dur, KV 488, das Dorian Keilhack als Pianist wie zu Mozarts Zeiten vom Flügel aus dirigieren wird.
Die große g-Moll Sinfonie KV 550, eines der berühmtesten Werke Mozarts überhaupt und gleichzeitig auch seine vorletzte Sinfonie, wird den Konzertabend beschließen.

Dorian Keilhack, geboren 1967 in Erlangen, studierte Klavier und Dirigieren an den Musikhochschulen in Nürnberg und Freiburg sowie an der Juilliard School New York und bildete sich als Dirigent weiter u.a. bei Christoph Eschenbach, Ulrich Weder und Georg Schmöhe. Zunächst startete er eine Solokarriere als Pianist und konzertierte in Europa und Südamerika. 1998 begann er als Korrepetitor bei den Städtischen Bühnen in Nürnberg, dann holte ihn die Intendantin Brigitte Fassbaender an das Tiroler Landestheater Innsbruck, wo er als Korrepetitor und Kapellmeister tätig war. Sein besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik; so wählte ihn 2003 das „Tiroler Ensemble für Neue Musik" zu seinem künstlerischen Leiter. Seit 2000 gibt er in Meisterkursen sein Wissen an junge Sänger und Musiker weiter, seit 2001 ist er regelmäßig Gastdirigent der Orchesterakademie „Collegium Musicum" in Pommersfelden. 2008 gab er als Leiter des „Collegium Novum Zürich" sein Debüt bei den Züricher Festspielen und trat dann die 1. Kapellmeisterstelle des Stadttheaters Bern an, wo er neben eigenen Einstudierungen das gesamte Opernrepertoire dirigierte. 2013 konzertierte er mit der Neuen Philharmonie München und begleitete das junge Orchester auf einer Italienreise. Er übernahm die Leitung des Orchesters der Gautinger Musikfreunde, die ihn zum Nachfolger ihres langjährigen Dirigenten Ulrich Weder wählten. Im Februar 2014 folgte Dorian Keilhack einem Ruf des Landeskonservatoriums Innsbruck und leitet nun dort die Opernschule.
 
Nach(t)kritik
Orchestervereinigung Gauting: Dorian Keilhack als Dirigent und Solist
Nach(t)kritik von Nach(t)kritik von Reinhard Palmer
Ursprünglich hatte Dorian Keilhack eine Pianistenkarriere anvisiert. Solange er am Pult der Orchestervereinigung Gauting stand, las man über diese Zeilen seiner Vita schnell hinweg, um ihn in erster Linie als Kapellmeister einzuordnen. Dass er so lange mit seinem pianistischen Debüt im Gauting gewartet hat, lag wohl am Orchester, das noch nicht so weit war, ein Dirigat vom Flügel aus sicher zu überstehen. Vielleicht zu viel der Vorsicht, meisterte das Orchester mit einem Führungserprobten Konzertmeister die Aufgabe mit Bravour und bemerkenswerter Entschiedenheit. Keilhack musste zwar kleine Zugeständnisse machen und an heiklen Stellen eine exponierte rhythmische Pointierung einbinden, doch gelang es ihm, es dezent und sinngebend zu tun. Auch die kleinen Tempokorrekturen an solistischen Stellen meisterte er geschickt.
In die mozartsche Leichtigkeit im spritzigen Tempo konnte sich das Orchester bereits im Auftakt mit der Ouvertüre zu „La Finta Giardiniera“ KV 196, der in München Uraufgeführten frühen Oper Mozarts, gut einfühlen. Bewies aber auch schon vom ersten Ton an Disziplin und sichere Intonation, selbst im raschen Schwirren der Violinen gleich zu Beginn. Im Klavierkonzert A-Dur KV 488 meisterte das Orchester den Einstieg mit klangschöner Atmosphäre, was den wirkungsvollen Einsatz des Soloklaviers in perlender Klarheit und Transparenz packend inszenierte.
Dirigat und Solopart aus einer Hand bedeutet im besten Fall einen Wurf aus einem Guss. Und tatsächlich wurde diese Geschlossenheit hier auch deutlich spürbar, die Übergänge blieben Nahtlos, das Zurücktreten des Orchesters fügte sich harmonisch in den Fluss. Mit extremer Zartheit und Feinsinnigkeit im Adagio-Vorspiel Keilhacks gelang es ihm, das Orchester zur gesteigerten Aufmerksamkeit, damit Einfühlsamkeit, zu sensibilisieren. Das Orchester übernahm den roten Faden auch mit einem klangschönen breiten Fluss, der dennoch den wechselnden Stimmungen gewandt zu folgen vermochte. Nach so viel Beherrschtheit wirkte der energische, vitale Schlusssatz geradezu befreiend. Keilhack ließ in seinem Part euphorisierende Heiterkeit anklingen, feuerte damit deutlich an, was beim Orchester auch seine Wirkung zeigte, zumal es nun den pianistischen Finessen eine überaus wendige Entsprechung bot. Dramatische Momente waren mehr Gefühl als Pathos, was hier schon ein deutliches Qualitätsmerkmal ausmachte. Mit feinsinnigem Changieren baute der homogene Klangkörper eine behutsame Steigerung ein, die schließlich in einen wirkungsvollen Schluss mündete.Allen Beteiligten war die Erleichterung, diese heikle Aufgabe gestemmt zu haben, schon deutlich anzumerken, zumal das Publikum in begeisterte Ovationen ausgebrochen ist. Die Sinfonie g-Moll KV 550 konnte also frei von der Leber weg ihren galanten Reiz auskosten. Die Instrumentalisten fanden wieder zur beschwingten Leichtigkeit der Ouvertüre zurück, setzten dem aber auch satte Verdichtungen entgegen, die dem sinfonischen Anspruch mehr als gerecht wurden. Das Licht-Schatten-Spiel überzeugte hier gänzlich, zumal der Kontrast von Zartheit zur substanzvollen Dramatik aus dem musikalischen Verständnis heraus resultierte. Im stimmungsvoll warmen Andante ergoss sich im Höhepunkt eine wohlklingende Substanz. Das Menuetto beflügelte nicht nur mit tänzerischer Rhythmisierung, sondern auch mit maßvoll eingeflochtenem Musikantentum. Die folkloristischen Einlagen gerieten reizvoll mit schelmischen Unterton. Die Präzision mit scharfer Pointierung und rhythmischer Verve war im Schlusssatz ein wichtiges Element, half sie doch, der weiten Entwicklung auf die wuchtige Schlusspointe hin eine systematische Steigerung zu formen. Der Effekt wirkte nachhaltig und erntete einen lang anhaltenden, begeisterten Applaus.