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Veranstaltungsinfo

Fr, 23.02.2018
20.00 Uhr
Kabarett

22,00 / 10,00

Vorverkauf ab 25.11.2017

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Wellküren: Abendlandler

Die Wellküren, Gründerinnen der STUGIDA-Bewegung (Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes), feiern in ihrem Programm das freie Abendland und den Abend an sich. Mit bayerischem Dreigesang gegen stumpfe Einfalt.
Die selbsternannten Retter des Abendlandes sitzen jetzt im Parlament. Versorgte Wut-Bürger haben sie da reingebrüllt. Auch im Kulturausschuss des Bundestags werden die ab sofort mitentscheiden. Obacht! Deutsche Leid-Kultur!
 
Die Wellküren, Gründerinnen der STUGIDA-Bewegung (Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes), feiern in ihrem Programm das freie Abendland und den Abend an sich. Mit bayerischem Dreigesang gegen stumpfe Einfalt.
 
Alles echt, kein Fake dabei! Und sogar ein Morgenlandler ist drin. Sie blasen den Leitkultur-Marsch, spielen Mozarts A-Dur Klaviersonate in G-Dur auf Hackbrett, Harfe und Gitarre, haben extra Bass-Ukulele gelernt für ihre Nina-Simone-Hommage „Mei Oida, der schaut auf mi“ im Stubenmusik-Format. Sie analysieren „Männer im Wechsel“ und bekennen überzeugt, dass auch der nicht mehr ganz so junge Mensch noch was empfinden kann!
 
Abendlandler ist besonders geeignet für Menschen, die auch wenn’s dunkel wird, den Humor nicht verlieren. Nach über 30 Jahren auf der Bühne sind die drei Schwestern darin wahre Expertinnen geworden.

Nach(t)kritik
Simsalabimbambasaladusaladim
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin

All´s well that ends well, heißt eine Komödie von William Shakespeare. Und der muss es ja wissen. Schließlich hat er einem Urahnen der Geschwister Well quasi per Überlassungssünde zu musikalischen Ehren verholfen, indem er seinen Macbeth ermordete und damit einen Platz in der Highlanderband „Earlgreythemumblecores and the oldiegoodyman of Shamrock“ freimachte für MacWell - oder so ähnlich. Well, schon damals also strömte das Schrammln und Stanzln und Dudlsackln mitten hinein ins Blut dieses ruhmreichen Geschlechts, das über Umwege durch Südtirol und das Voralpenland schließlich in den unendlichen Weiten der Brucker Niederungen irgendwo jenseits des Jexhofes seitdem sein musikalisches (Un-)wesen treibt, in vielfacher Form, mal männlich, mal weiblich, mal völlig gemischt. Und so geschah es, dass an diesem Abend, der den Sieg der deutschen Eishockeymannschaft über Kanada so wunderbar vereint mit faustischem Treiben in München und Fastenorgien auf dem Mount Nockher, das bosco-Publikum Zeuge wurde vom Entstehen einer neuen Protestbewegung: STUGIDA - Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes. Ganz vorn an der Front, da, wo man sie kennt und wo sie sich wohlfühlen: die Wellküren, Heldinnen der Stubnmusi-Protestbewegung seit Wackersdorf und weit früheren Ärgernissen, die sie ganz einfach über den Haufen gesungen und gespielt haben. Zieht euch warm an, ihr Leitkulturdeppen, ihr Mauerbauer und Mautmaulhelden. Jetzt kommen Moni, Bärbi und Burgi. Wenn sie erst die Nonnentrompeten in Anschlag bringen, dann betet, dass ihr noch laufen könnt. #Metoo? Haben sie längst im Griff, lassen nix und niemand an die Brust, „zweng am Sepp seiner unbändigen Lust“. Raffgier bei Managern? Eitelkeit und Machtbesessenheit in der politischen Elite? Scheitern schon bei den ersten Klängen von Hackbrett und Harfe. Abendlandler statt AfD.

Und der ist sowieso viel schöner, viel klangvoller und inhaltsreicher ohnehin. Die Wellküren verwöhnen das Gautinger Publikum mit ihrem neuen Programm „Abendlandler“ sowohl musikalisch wie inhaltlich. Der großartige „Morgenlandler“ dürfte noch Stunden weitergehen. Und das ebenso freche wie virtuose „Simsalabimbambasaladusaladim“ in der letzten Strophe vom Kuckuck auf dem Baume ist ein einziger Ohrenschmaus. Mal klassisch wie die erste Variation der Mozartsonate (die ursprünglich in A-Dur steht und anno dazumal der Well-Mama vom Amadeus eigenhändig in Salzburg überreicht wurde und dann später transponiert werden musste, weil der Mozart ja nicht wissen konnte, dass die Mama nicht Klavier, sondern Hackbrett spielt), mal bluesig wie in der Well-Variante von Nina Simones „My baby just cares for me“ - die drei Damen spielen einfach nach wie vor erstklassig alles in Grund und Boden und wieder hinauf bis zum Himmel. Posischn? Yes! Onetwothree - Rottscha. Well, that´s really cool!

Galerie
Bilder der Veranstaltung
Fr, 23.02.2018 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.