Nach(t)kritik
Weil`s einfach daheim ist
Veranstaltung: Tee bei Sabine: Hubert Schneller und Axel Höpner, Vorsitzende Kultur in Unterbrunn e.V.Zwei bayerische Wirtshäuser, ein guter Schweinsbraten und eine lebendige Dorfgemeinschaft – in Unterbrunn braucht es nicht mehr, damit Kultur entsteht. Axel Höpner und Hubert Schneller, Vorsitzende des Vereins Kultur in Unterbrunn e.V., erzählten am Sonntagnachmittag beim „Tee bei Sabine“ wie es ihnen in vier Jahren gelungen ist, moderne bayerische Kultur ins Wirtshaus zu holen. Eine Erkenntnis hat der anekdotenreiche Teenachmittag beschert: wenn man Leidenschaft mitbringt, Ausdauer und die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement, kann Großes entstehen. Dabei gilt aller Dank Uschi. Die ist nämlich vor ein paar Jahren 50 geworden und dabei wurde die Idee der Wirtshauskultur geboren.
Wer als Gautinger nun die Augenbrauchen hochzieht und sich wundert, dass er noch nie von der Unterbrunner Wirtshauskultur gehört hat, war nicht etwa unaufmerksam. Die Unterbrunner machen keine große Werbung für ihre Veranstaltungen. Es gibt einen E-Mail-Verteiler, in dem man sich aufnehmen lassen kann, und eine Facebook-Seite, die über die Veranstaltungen informiert. Flyer werden nur im Dorf verteilt, Plakatekleben lohnt sich nicht. Und so sind die Abende in den Wirtshäusern Böck und Högner noch ein echter Geheimtipp. In erster Linie soll es ja auch Kultur von Unterbrunnern für Unterbrunner sein. Gäste von „außerhalb“ – aus Gauting etwa – die „gerne auf`s Dorf fahren“, sind dennoch herzlich willkommen.
Es klingt erfrischend unaufgeregt, wie der Journalist Axel Höpner und der Schreiner Hubert Schneller davon berichten, wie der Verein entstanden ist, wie das Programm gestaltet, Honorare verhandelt und zuweilen kapriziöse Künstler bei Laune gehalten werden. Der Gedanke, bayerische Kultur im Wirtshaus mit guten Freunden und Nachbarn zu erleben, dabei gut zu essen und am Ende eines erfüllten Abends zu Fuß nachhause zu gehen, hatte Charme für die beiden Vorsitzenden. Schnell fand sich ein aktiver Kreis, der vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr auf die Beine stellt: der Krimiautor Robert Hültner war da, die Blasmusikband Koflgschroa hat aufgespielt, Maxi Pongratz ist aufgetreten, Willy Michel und die Band Monobo Son waren zu erleben. Unvergessen ist auch der Besuch von Filmemacher Marcus Rosenmüller. Zum Vereins-Programm gehört die Rosenmüller-Filmreihe und so kam die Idee auf, den Macher der Filme einfach mal einzuladen. Bis zuletzt blieb offen, ob er kommt – aber er kam. Und es hat ihm offenbar gefallen, im kleinen, intimen Unterbrunner Rahmen. In diesem Jahr wollen die Kulturmacher ihn wieder einladen.
Die Programmgestaltung erfolgt übrigens ziemlich spontan. Dorfbewohner, die Ideen haben, sind eingeladen, diese dem Verein zuzutragen. Eine Anregung kam auch gleich aus dem Publikum am Sonntagnachmittag. „Ihr seid zu männerlastig“, meinte eine Besucherin und bezog sich damit auf Auswahl der Bühnendarsteller. „Stimmt“, räumten die beiden Vorsitzenden ein – „darüber haben wir gar nicht nachgedacht.“ Grundsätzlich sollen gerne auch Unbekannte auf die Bretter geholt werden. An die kommt man auch leichter heran, denn sobald ein professioneller „booker“ die Künstler vertritt, wird es kompliziert und langwierig.
Über Kultur zu reden, ohne auch die Finanzen anzusprechen, geht fast nicht. Und so ging es auch am Sonntagnachmittag um`s Geld. Wenig überraschend ist, dass jede Veranstaltung ein Minus-Geschäft ist. Die Künstler erhalten oft die kompletten Eintrittsgelder als Gage. Alles andere wird über Mitgliedsbeiträge finanziert und das allermeiste gibt es ehrenamtlich - das Engagement der Dorfbewohner und die Technik etwa.
Wer den Verein erleben und unterstützen will, hat aktuell zwei Möglichkeiten: Mitglied werden und mit 25 Euro Jahresbeitrag günstiger wegkommen als beim Gesangsverein, oder eine Eintrittskarte kaufen, zum Beispiel für den Oskar Maria Graf-Abend, am Freitag, 6. März, der als „Oskar Maria Grafical“ im Landgasthof Böck für 20 Uhr angekündigt ist.
Es war übrigens der letzte „Tee bei Sabine“ mit Sabine Zaplin. Für ihre Tee-Gespräche, zu denen sie seit 2009 eingeladen hat gab es Dank, Blumen und viel Applaus. Es gibt noch weitere Teegespräche in diesem Jahr, dann wird Tanja Weber dazu einladen.
Wer als Gautinger nun die Augenbrauchen hochzieht und sich wundert, dass er noch nie von der Unterbrunner Wirtshauskultur gehört hat, war nicht etwa unaufmerksam. Die Unterbrunner machen keine große Werbung für ihre Veranstaltungen. Es gibt einen E-Mail-Verteiler, in dem man sich aufnehmen lassen kann, und eine Facebook-Seite, die über die Veranstaltungen informiert. Flyer werden nur im Dorf verteilt, Plakatekleben lohnt sich nicht. Und so sind die Abende in den Wirtshäusern Böck und Högner noch ein echter Geheimtipp. In erster Linie soll es ja auch Kultur von Unterbrunnern für Unterbrunner sein. Gäste von „außerhalb“ – aus Gauting etwa – die „gerne auf`s Dorf fahren“, sind dennoch herzlich willkommen.
Es klingt erfrischend unaufgeregt, wie der Journalist Axel Höpner und der Schreiner Hubert Schneller davon berichten, wie der Verein entstanden ist, wie das Programm gestaltet, Honorare verhandelt und zuweilen kapriziöse Künstler bei Laune gehalten werden. Der Gedanke, bayerische Kultur im Wirtshaus mit guten Freunden und Nachbarn zu erleben, dabei gut zu essen und am Ende eines erfüllten Abends zu Fuß nachhause zu gehen, hatte Charme für die beiden Vorsitzenden. Schnell fand sich ein aktiver Kreis, der vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr auf die Beine stellt: der Krimiautor Robert Hültner war da, die Blasmusikband Koflgschroa hat aufgespielt, Maxi Pongratz ist aufgetreten, Willy Michel und die Band Monobo Son waren zu erleben. Unvergessen ist auch der Besuch von Filmemacher Marcus Rosenmüller. Zum Vereins-Programm gehört die Rosenmüller-Filmreihe und so kam die Idee auf, den Macher der Filme einfach mal einzuladen. Bis zuletzt blieb offen, ob er kommt – aber er kam. Und es hat ihm offenbar gefallen, im kleinen, intimen Unterbrunner Rahmen. In diesem Jahr wollen die Kulturmacher ihn wieder einladen.
Die Programmgestaltung erfolgt übrigens ziemlich spontan. Dorfbewohner, die Ideen haben, sind eingeladen, diese dem Verein zuzutragen. Eine Anregung kam auch gleich aus dem Publikum am Sonntagnachmittag. „Ihr seid zu männerlastig“, meinte eine Besucherin und bezog sich damit auf Auswahl der Bühnendarsteller. „Stimmt“, räumten die beiden Vorsitzenden ein – „darüber haben wir gar nicht nachgedacht.“ Grundsätzlich sollen gerne auch Unbekannte auf die Bretter geholt werden. An die kommt man auch leichter heran, denn sobald ein professioneller „booker“ die Künstler vertritt, wird es kompliziert und langwierig.
Über Kultur zu reden, ohne auch die Finanzen anzusprechen, geht fast nicht. Und so ging es auch am Sonntagnachmittag um`s Geld. Wenig überraschend ist, dass jede Veranstaltung ein Minus-Geschäft ist. Die Künstler erhalten oft die kompletten Eintrittsgelder als Gage. Alles andere wird über Mitgliedsbeiträge finanziert und das allermeiste gibt es ehrenamtlich - das Engagement der Dorfbewohner und die Technik etwa.
Wer den Verein erleben und unterstützen will, hat aktuell zwei Möglichkeiten: Mitglied werden und mit 25 Euro Jahresbeitrag günstiger wegkommen als beim Gesangsverein, oder eine Eintrittskarte kaufen, zum Beispiel für den Oskar Maria Graf-Abend, am Freitag, 6. März, der als „Oskar Maria Grafical“ im Landgasthof Böck für 20 Uhr angekündigt ist.
Es war übrigens der letzte „Tee bei Sabine“ mit Sabine Zaplin. Für ihre Tee-Gespräche, zu denen sie seit 2009 eingeladen hat gab es Dank, Blumen und viel Applaus. Es gibt noch weitere Teegespräche in diesem Jahr, dann wird Tanja Weber dazu einladen.
Annette Jäger, 02.03.2020
Direkt nach der Veranstaltung schreiben professionelle Kulturjournalist*innen eine unabhängige Kritik zu jeder Veranstaltung des Theaterforums. Diese Kritik enthält dabei ausschließlich die Meinung der Autor*innen.