Servatius wird Ehrenbürgerin

Neben der Ex-Bürgermeisterin werden noch andere verdiente Personen ausgezeichnet.

Die ehemalige Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Servatius (SPD) wird Ehrenbürgerin. Ihre Amtsnachfolgerin Brigitte Kössinger (CSU) hat dafür zu einer Urkundenverleihung in feierlichem Rahmen ins Bosco eingeladen. Zugleich verleiht die Gemeinde auch den Günther-Klinge-Preis und die Bürgermedaille.

Servatius war zwölf Jahre lang bis zum Frühjahr 2014 Bürgermeisterin und zuvor schon Stellvertreterin im Rathaus. In ihre Amtszeit fielen große Projekte wie die Unterbrunner Umgehungsstraße, der Bau der Realschule und die neue Würmbrücke am Hauptplatz. Servatius hat sich weitestgehend aus der Politik zurückgezogen. Sie wird im Herbst 80 Jahre alt und wird nun die 18. Person, die mit der Gautinger Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet wird. Den entsprechenden Beschluss hatte der Gemeinderat im Februar gefasst.

Den nach dem Mäzen Günther Klinge benannten Kulturpreis der Gemeinde Gauting erhält diesmal ein Gilchinger: der Kinobetreiber und Filmfestival-Veranstalter Matthias Helwig, der in Gauting eines seiner Breitwand-Kinos hat. Außerdem wird mit dem Preis die Unterbrunner Burschenschaft ausgezeichnet, die sich ums Zusammenleben im Dorf verdient macht und weit über den Ort hinaus als Hort der Rekord-Maibaumdiebe bekannt ist. Schließlich erhält bei dem Festabend Heinz Rauhoff die Bürgermedaille für sein jahrzehntelanges Ehrenamt in Gauting als Bürgerbusfahrer und Schulweghelfer.

Das Verhältnis zwischen Gemeinde und Geehrten ist nicht in allen Fällen stets harmonisch. So hat sich Ex-Bürgermeisterin Servatius mittlerweile auf die Seite der Windkraftgegner geschlagen und sich zusammen mit dem ehemaligen bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) an einem Infostand der Kritiker fotografieren lassen. Nachfolgerin Kössinger, die den Bau von Windrädern gerade vorantreibt, dürfte das weniger gefallen. Der Kinobetreiber und künftige Kulturpreisträger Helwig wiederum ärgerte sich einmal so sehr über den zusammengestrichenen Zuschuss für sein Filmfestival, dass er auf den verbleibenden Betrag lieber gleich ganz verzichten wollte. Und für die Unterbrunner ist es ohnehin ein besonderer Spaß, sich jedes Jahr beim Faschingszug über die Gautinger Kommunalpolitik lustig zu machen.