Veranstaltungsinfo
Gerd Holzheimer: Wie hätten wir's denn gern? Ein Idiot, wer nicht sein eigener Politiker sein will: Der Stadtstaat in der Antike (1)
Kultur und Staatlichkeit waren im Ideal der Polis des antiken Griechenland zusammen mit spiritueller Besinnung eine so selbstverständliche Einheit, dass sie nicht reflektiert zu werden brauchten. An den Tagen, an denen die Vollbürger zur Volksversammlung kamen, um über Gesetzesvorlagen abzustimmen, gab es abends Theater, großes Theater, drei Tragödien hintereinander, beschlossen von einem saftigen Satyrspiel.
Aristophanes zum Beispiel, Komödienschreiber von Beruf, war ein Großmeister des „Derbleckens“. In seinen Stücken marschieren Küchengeräte als Zeugen bei einem Prozess auf, Wespen, Frösche und Vögel stürmen die Bühne, die Frösche quaken. In der Komödie Die Ritter, lässt er nichts unversucht, Kleon, den Gegenspieler des demokratischen Supermanns Perikles, „diakomodeîn tina“, also „sauber durchzulassen“, als hinterfotzigen Demagogen. Ein Wurstverkäufer mit dem Namen „Agorakritos“, also „Standl-Politiker“, soll ihn stürzen, was die Sache nicht besser macht. „Er steckt alle Welt in seinen Wurstkessel, rührt alles kräftig durch…, so lange, bis jeder aus diesem Gral wieder emporsteigt wie Phönix aus der Asche, in der ehrwürdigen Tracht eines Marathonkämpfers, aber zum Würstchen verjüngt“, so Lenz Prütting in seiner dreibändigen Studie über den Homo ridens, den lachenden Menschen. Der „demokratische Wurstkessel als Jungbrunnen, der Blutwursthändler als der neue Hoffnungsträger der athenischen Polis“ – das muss man sich mal geben: Blunzen gebacken, Abendland pur. Der Würstlstand als abendländische Denkerbude!
Bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit wird es an den Abenden in der Veranstaltungsreihe "Wie hätten wir´s denn gern?? auch unterhaltsam: durch die Auswahl der Texte und ihrer Darbietung durch professionelle Sprecherinnen und Sprecher. Keine staatsrechtlichen Ausführungen sind also zu erwarten, keine Lösungsmodelle, aber Denkansätze im Spiegel von Literatur, Philosophie und Kunst. Gerade in unkommoderen Zeiten darf man eines unter gar keinen Umständen vergessen: das Lachen.
Aristophanes zum Beispiel, Komödienschreiber von Beruf, war ein Großmeister des „Derbleckens“. In seinen Stücken marschieren Küchengeräte als Zeugen bei einem Prozess auf, Wespen, Frösche und Vögel stürmen die Bühne, die Frösche quaken. In der Komödie Die Ritter, lässt er nichts unversucht, Kleon, den Gegenspieler des demokratischen Supermanns Perikles, „diakomodeîn tina“, also „sauber durchzulassen“, als hinterfotzigen Demagogen. Ein Wurstverkäufer mit dem Namen „Agorakritos“, also „Standl-Politiker“, soll ihn stürzen, was die Sache nicht besser macht. „Er steckt alle Welt in seinen Wurstkessel, rührt alles kräftig durch…, so lange, bis jeder aus diesem Gral wieder emporsteigt wie Phönix aus der Asche, in der ehrwürdigen Tracht eines Marathonkämpfers, aber zum Würstchen verjüngt“, so Lenz Prütting in seiner dreibändigen Studie über den Homo ridens, den lachenden Menschen. Der „demokratische Wurstkessel als Jungbrunnen, der Blutwursthändler als der neue Hoffnungsträger der athenischen Polis“ – das muss man sich mal geben: Blunzen gebacken, Abendland pur. Der Würstlstand als abendländische Denkerbude!
Bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit wird es an den Abenden in der Veranstaltungsreihe "Wie hätten wir´s denn gern?? auch unterhaltsam: durch die Auswahl der Texte und ihrer Darbietung durch professionelle Sprecherinnen und Sprecher. Keine staatsrechtlichen Ausführungen sind also zu erwarten, keine Lösungsmodelle, aber Denkansätze im Spiegel von Literatur, Philosophie und Kunst. Gerade in unkommoderen Zeiten darf man eines unter gar keinen Umständen vergessen: das Lachen.