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Veranstaltungsinfo

Di, 13.10.2015
20.00 Uhr
Film

9,00 / 6,00

Leander Haußmann: Sonnenallee

Filmreihe: "25 Jahre Wiedervereinigung"
Micha und seine Freunde leben in der DDR der 70er Jahre, in einer Straße, die im Westen beginnt und deren Ende im Osten liegt – die Berliner Sonnenallee. Während Wessis ihre Ost-Nachbarn von Aussichtsplattformen begaffen, versuchen diese, ein halbwegs normales Leben zu führen. Die Jungen üben sich in Alltagsrebellion, und die Alten wagen ihre eigene
Mini-Subversion, wenn sie eingeschmuggelten Kaffee trinken oder von der Flucht in den Westen träumen.

Mit Detlev Buck, Alexander Scheer, u.a.



Sonnenallee ist eine deutsche Filmkomödie von Leander Haußmann aus dem Jahr 1999. Sie thematisiert das Leben Ost-Berliner Jugendlicher im Angesicht der Berliner Mauer in der DDR der 1970er Jahre. Der Titel des Films bezieht sich auf die gleichnamige Straße in Berlin. Am südlichen Ende der Sonnenallee befand sich während der deutschen Teilung ein Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin.
Das Drehbuch wurde gemeinsam von Thomas Brussig, Detlev Buck und Leander Haußmann entwickelt. Brussigs Roman Am kürzeren Ende der Sonnenallee erschien im selben Jahr. Bis 2003 sahen in Deutschland mehr als 2,6 Millionen Kinobesucher den Film.

HINTERGRUND
In dem Film wird auf humoristische Weise das Leben Jugendlicher in Ost-Berlin bzw. im Grenzgebiet im Jahr 1973 geschildert. Dabei ist der Film nicht immer geschichtstreu und überzeichnet zum Teil bewusst typische Probleme der DDR-Bürger, um einen Film zu schaffen, den jeder versteht, ohne vorher ein Geschichtsbuch gelesen haben zu müssen, wie Haußmann im Interview anmerkt.
Dem Film ging eine fast dreijährige Vorbereitungsphase voraus. Es ist Haußmanns erster Kinofilm; der Regisseur war zu diesem Zeitpunkt noch Intendant am Schauspielhgaus Bochum. Die Hauptrollen spielten damals noch unbekannte Schauspieler, während viele Nebenrollen mit hochdekorierten Schauspielern besetzt sind.
Viele Kritiker sehen in Haußmanns Film NVA die indirekte Fortsetzung von Sonnenallee, allerdings mit anderen Charakteren und Darstellern.

KRITIKEN
„Eine Geschichte im engeren Sinne hat das Regiedebüt des Bochumer Theaterfürsten Leander Haußmann nicht. Doch wer seine großartigen Schauspieler so gut führt, braucht nicht mehr als einige wiederkehrende Motive. […] Fazit: Kleiner DDR-Alltag ganz groß.“ -Cinema
„Abgegriffene Gags, die oft auf Schadenfreude basieren, sowie vorrangig auf oberflächliche Wiedererkennungseffekte hin angelegte Anekdoten machen ihn zum unzusammenhängenden Nummernprogramm. Hinzu kommt eine fahrlässige politische Unbekümmertheit.“ Lexikon des Internationalen Films
„[S]atirisches Nummernprogramm mit manchmal leicht durchhängendem roten Faden. […] Das saukomische, durchgängig von exzellenten Schauspielern getragene Hohelied auf die Jugendzeit zeugt von der Souveränität jener Ossis, die die DDR zwar nicht wiederhaben wollen, sich die Erinnerung an ihr darin gelebtes Leben aber auch nicht von Pharisäern vergällen lassen.“ Eulenspiegel

AUSZEICHNUNGEN
Deutscher Filmpreis 2000: Filmpreis in Silber in der Kategorie „Bester Spielfilm“; Filmpreis in Gold für das Szenenbild