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Veranstaltungsinfo

Fr, 02.10.2015
20.00 Uhr
Heimspiel

18,00
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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Susanne Karl Trio: Jazz-Heimspiel

Susanne Karls melodischer Jazzgesang besticht mit warmer Farbigkeit und sucht den unmittelbaren Zugang zum Publikum.
Susanne Karl/vocal
Bernd Huber/Gitarre
Erich Lutz/Saxophon
Stefan Berchtold/Kontrabass

Swing, Balladen und kleine Ausflüge in andere Musikrichtungen – Susanne Karls melodischer Jazzgesang besticht mit warmer Farbigkeit und sucht den unmittelbaren Zugang zum Publikum. Jazzige Interpretationen von Van Morrison, Paul Simon und anderen musikalischen Wegbereitern lassen Erinnerungen wach werden und sind gleichzeitig hochaktuell. Der Humor und die persönliche Atmosphäre, die den Auftritten des Jazz-Trios eine ganz beson-dere Note verleiht, profitiert auch von der Einfühlsamkeit der renommierten Münchner Instrumentalisten Bernd Huber (Gitarre) und Erich Lutz (Saxophon). „Sentimental, absolut ehrlich und einfach wohltuend“, urteilt die Presse. Seit vielen Jahren ist die Sängerin mit ihren zwei Cds („Rainy Days and Mondays“ und „Moondance“) fester Bestandteil der Münchner Musikszene. „Still crazy“ (2015) heißt die neue, gemeinsame CD des Susanne Karl Trios. Musikalisch ergänzt wird das Trio an diesem Abend durch Stefan Berchtold (Kontra-bass). Genießen Sie einen gefühlvollen, unverwechselbaren und entspannten „Heimspiel-Abend“ mit Geschichten über das Wiedersehen, das Leben an sich und die Liebe.

Nachtkritik von Peter Baier beim letzten Heimspiel 2011: Susanne-Karl-Quintett - Lässiger Familienabend  Man kennt sich. Es scheint, als habe sich eine Großfamilie versammelt, um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen, mit Häppchen, Wein und Bier – und guter Musik. Das Konzert des Susanne-Karl-Quintetts im Gautinger bosco, das unter Reihe „Heimspiel“ läuft, verdient diese übergreifende Bezeichnung besonders: Nicht nur, dass Susanne Karl an der Gautinger Realschule lehrt und im Ort zu Hause ist, sondern auch viele Freunde, Kollegen und Bekannte zu ihrem Auftritt locken konnte. Kammermusikalischer Jazz ist es, den die sympathische Sängerin und ihre Band präsentieren. Zusammen mit Davide Roberts (Klavier), Erich Lutz (Tenorsaxophon), Christoph Weiss (Kontrabass) und Thomas Elwenspoek (Schlagzeug) stellt sie bekannte und weniger bekannte Standards der Jazzliteratur vor, die sie und ihre Band raffiniert neu arrangiert haben.
Mit langsamer Einleitung beginnt das Quintett „I Get a Kick Out of You“, eine Komposition Cole Porters für das Musical „Anything Goes“. Dann wird‘s rasant, swingender Puls und die leicht rauchige, ausdrucksstarke Stimme von Susanne Karl machen die Nummer zu einem Kleinod. Allein die Solisten (Lutz, Roberts) bleiben etwas konventionell, ergehen sich ist bekannte Schemata. „Moonglow“ von Irving Mills kommt gefühlvoll, etwas lässig – ein Stück so richtig zum Entspannen. Saxophonist Erich Lutz korrespondiert mit der Stimme von Susanne Karl: bluesig, locker, heimelig.
Das Konzert des Susanne-Karl-Quintetts hat einen thematischen Schwerpunkt: den Mond. Und nicht nur den swing haben die Fünf prächtig drauf, auch das folgende Stück im Latin-Rhythmus überzeugt. Hier glänzt vor allem Davide Roberts mit einem hervorragenden Klavier-Solo. Danach ein Klassiker: „Moon River“, von Henry Mancini und Johnny Mercer für den Film „Frühstück bei Tiffany“ komponiert. Im Original singt Audrey Hepburn das Stück, sitzt dabei mit einer Gitarre am Fenster zur Feuerleiter. Sehr melancholisch, fast ein bisschen sentimental interpretiert das Quintett diesen Ohrwurm.
Susanne Karl versteht es, mit ihren Ansagen den Kontakt zum Publikum immer mehr zu intensivieren, erzählt Anekdoten über Auswahl und Bearbeitung der Stücke. Von „Fifty Ways to Leave your Lover“ von Paul Simon sollen ihr Freunde abgeraten haben, das Lied (in einer veränderten deutschen Version von Ulla Meinecke) passe nicht zu ihr. Doch wird diese Nummer zum besten Stück des Abends, voller Groove, mit überzeugendem Saxophon-Solo und improvisiertem Scat-Gesang.
Bei einem Abend, an dem der Mond eine zentrale Rolle spielt, darf natürlich „Fly Me to the Moon“ nicht fehlen. In gleicher Qualität interpretieren die Fünf das kaum weniger bekannte „Time after Time“. Nach dem Kinsey-Report über die männliche Sexualität komponierte Cole Porter den Song „Too Darn Hot“. Mit viel Witz und Ironie interpretiert das Quintett dieses Stück.
Nach einem lässigen „Moondance“ von Van Morrison (tolle Bass-Einleitung, schönes Schlagzeug-Solo) verabschieden sich die Fünf mit einem lyrischen „Gute-Nacht“-Song. Zuvor gab’s für die Interpreten noch Blümchen.
Peter Baier
Nach(t)kritik
Susanne Karl Trio
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin
SUSANNE KARL TRIO
Es sind diese Abende, an denen man einen alten Freund wiedertrifft, mit ihm etwas trinken geht und auf einmal die vielen kleinen Verrücktheiten von damals wiedererwachen, wie frischer Schaum auf dem Getränk, das vor einem steht – und während die Gegenwart nur noch wie ein Bilderrahmen an der Wand sich zurückzieht und die Musik im Hintergrund zum Vehikel in die versunkene Jugend wird, stellt man fest, dass man tatsächlich immer noch so verrückt ist wie damals. Still crazy.
„Still crazy“, lautet der Titel der ganz neuen CD des Susanne Karl Trios, das die Gautinger Sängerin an diesem Freitagabend gemeinsam mit ihren Musikern, dem Saxophonisten Erich Lutz und dem Gitarristen Bernd Huber sowie als Gastmusiker für dieses Konzert Stefan Berchtold am Bass vorstellt – ein Gastsänger wird für zwei Songs ebenfalls noch dazukommen. „Still crazy“, heißt ein Song von Paul Simon, den Susanne Karl mit ihren Musikern interpretiert und in dem es eben um die Begegnung mit dem alten Freund und all den an diesem hängenden Erinnerungen geht – eine Interpretation, die Erinnerungen weckt an Hinterhofclubs und verrückte Harmonien, an geborgte und doch unendliche Zeit und an Jazz. All that Jazz.
Es wurde ein Abend der Erinnerungen, dieses „Heimspiel“-Konzert mit dem Susanne Karl Trio. Songs, die einen davontrugen in die Zeit der Verrücktheiten. Songs wie „Moondance“ von Van Morrison, das den Abend eröffnete mit zunächst sehr ungewöhnlichen Klängen, einem verschworenen Dialog zwischen Stefan Berchtolds Bass und Bernd Hubers Gitarre, ehe dann Susanne Karl einsetzte und das Stück zurückholte auf eine mehr „common sense“-Ebene. Songs wie „Nice to come home to you“ oder „Black Bird“ von Paul McCartney, einem Song aus dem Jahr 1968,  der eine afroamerikanische Frau besingt und sich als Lied gegen Rassismus versteht.
Später kam noch ein weiterer Gast hinzu: der Sänger Tim Davies, der zusammen mit Susanne Karl noch vor der Pause „They can´t take that away from me“ von George und Ira Gershwin sang; nach der Pause sollte noch ein weiterer gemeinsamer Akt folgen. Zu diesem Zeitpunkt, beim Gershwin-Song, hatte der Abend längst seinen Tonfall gefunden: diesen erzählerischen, leicht melancholischen Sound, der das Erinnern sucht und auf den Schwingen der leichten Wehmut sich tragen lässt in vergangene, vielleicht auch verlorene oder immer noch gesuchte Fernen. Das ist ein sehr schöner, fast schon wohliger Grundklang, man fühlt sich sehr wohl beim Zuhören und hat beinahe das Bedürfnis, die Beine hochzulegen. Ein bisschen mehr von der qua Titel beschworenen Verrücktheit jedoch hätte das Konzert durchaus vertragen können, etwas mehr „crazyness“ wäre zumutbar gewesen - ab und zu noch ein paar Motive aus dem so vielversprechenden Anfangsdialog beispielsweise oder auch neue, improvisatorische, warum nicht auch mal schrille Töne hätte man sich gewünscht. Crazy again.
Die unbedingten Stärken des Susanne Karl Trios – samt seinen Gästen –aber sind die Balladen, die wunderbar traurigen Liebeslieder. Allen voran die Van-Morrison-Ballade „Have I told you lately”, die einen Höhepunkt im zweiten Teil darstellte. Hier konnte sich das so warme, immer auch leicht tragische Element der musikalischen Gestaltung so richtig entfalten. Ein neuer, durchaus mal ganz anderer Sound war in dem Countrysong „Tennessy Waltz“ zu entdecken. Doch das Balladeske dominierte. Und so wurde es ein Abend wie der im Titelsong beschriebene: eine Wiederbegegnung im Angesicht der vergangenen Abenteuer und der gegenwärtigen Möglichkeiten. Crazy. Still.
Sabinbe Zaplin
Nach(t)kritik
Die unendliche Zeit der früheren Verrücktheiten
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin
Es sind diese Abende, an denen man einen alten Freund wiedertrifft, mit ihm etwas trinken geht und auf einmal die vielen kleinen Verrücktheiten von damals wiedererwachen, wie frischer Schaum auf dem Getränk, das vor einem steht – und während die Gegenwart nur noch wie ein Bilderrahmen an der Wand sich zurückzieht und die Musik im Hintergrund zum Vehikel in die versunkene Jugend wird, stellt man fest, dass man tatsächlich immer noch so verrückt ist wie damals. Still crazy.
„Still crazy“, lautet der Titel der ganz neuen CD des Susanne Karl Trios, das die Gautinger Sängerin an diesem Freitagabend gemeinsam mit ihren Musikern, dem Saxophonisten Erich Lutz und dem Gitarristen Bernd Huber sowie als Gastmusiker für dieses Konzert Stefan Berchtold am Bass vorstellt – ein Gastsänger wird für zwei Songs ebenfalls noch dazukommen. „Still crazy“, heißt ein Song von Paul Simon, den Susanne Karl mit ihren Musikern interpretiert und in dem es eben um die Begegnung mit dem alten Freund und all den an diesem hängenden Erinnerungen geht – eine Interpretation, die Erinnerungen weckt an Hinterhofclubs und verrückte Harmonien, an geborgte und doch unendliche Zeit und an Jazz. All that Jazz.
Es wurde ein Abend der Erinnerungen, dieses „Heimspiel“-Konzert mit dem Susanne Karl Trio. Songs, die einen davontrugen in die Zeit der Verrücktheiten. Songs wie „Moondance“ von Van Morrison, das den Abend eröffnete mit zunächst sehr ungewöhnlichen Klängen, einem verschworenen Dialog zwischen Stefan Berchtolds Bass und Bernd Hubers Gitarre, ehe dann Susanne Karl einsetzte und das Stück zurückholte auf eine mehr „common sense“-Ebene. Songs wie „Nice to come home to you“ oder „Black Bird“ von Paul McCartney, einem Song aus dem Jahr 1968,  der eine afroamerikanische Frau besingt und sich als Lied gegen Rassismus versteht.
Später kam noch ein weiterer Gast hinzu: der Sänger Tim Davies, der zusammen mit Susanne Karl noch vor der Pause „They can´t take that away from me“ von George und Ira Gershwin sang; nach der Pause sollte noch ein weiterer gemeinsamer Akt folgen. Zu diesem Zeitpunkt, beim Gershwin-Song, hatte der Abend längst seinen Tonfall gefunden: diesen erzählerischen, leicht melancholischen Sound, der das Erinnern sucht und auf den Schwingen der leichten Wehmut sich tragen lässt in vergangene, vielleicht auch verlorene oder immer noch gesuchte Fernen. Das ist ein sehr schöner, fast schon wohliger Grundklang, man fühlt sich sehr wohl beim Zuhören und hat beinahe das Bedürfnis, die Beine hochzulegen. Ein bisschen mehr von der qua Titel beschworenen Verrücktheit jedoch hätte das Konzert durchaus vertragen können, etwas mehr „crazyness“ wäre zumutbar gewesen - ab und zu noch ein paar Motive aus dem so vielversprechenden Anfangsdialog beispielsweise oder auch neue, improvisatorische, warum nicht auch mal schrille Töne hätte man sich gewünscht. Crazy again.
Die unbedingten Stärken des Susanne Karl Trios – samt seinen Gästen –aber sind die Balladen, die wunderbar traurigen Liebeslieder. Allen voran die Van-Morrison-Ballade „Have I told you lately”, die einen Höhepunkt im zweiten Teil darstellte. Hier konnte sich das so warme, immer auch leicht tragische Element der musikalischen Gestaltung so richtig entfalten. Ein neuer, durchaus mal ganz anderer Sound war in dem Countrysong „Tennessy Waltz“ zu entdecken. Doch das Balladeske dominierte. Und so wurde es ein Abend wie der im Titelsong beschriebene: eine Wiederbegegnung im Angesicht der vergangenen Abenteuer und der gegenwärtigen Möglichkeiten. Crazy. Still.
 
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Fr, 02.10.2015 | © Werner Gruban