Veranstaltungsinfo
Theater Wuppertal: Hiob - von Joseph Roth
"HIOB"-FASSUNG VON KOEN TACHELET
Stückeinführung: 19.15 Uhr
Der gläubige Jude Mendel Singer fristet mit seiner Frau Deborah und den vier Kindern ein bescheidenes Dasein als Lehrer in einem kleinen wolhynischen Schtetl. Der älteste Sohn Jonas drängt zum Militär, der zweite, Schemarjah, desertiert und geht nach Amerika, die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein und Menuchim, der Jüngste, scheint unheilbar krank. Ausgerechnet ihn, den Schwächsten, müssen die Singers in Russland zurücklassen, als die Welt des Schtetls sich als nicht mehr tragfähig erweist: Sie planen, ihrem Sohn Shemarjah, jetzt Sam, nach Amerika zu folgen.
Hiob erzählt eine zeitlose Geschichte von der Auflösung familiärer Bindungen. Von den Fesseln der Tradition und den Verlockungen neuer Welten. Von Emigration und Assimilation. Und von Glaube und Verzweiflung. Bereits im Titel klingt die alttestamentarische Geschichte von Hiob, dem von Gott geprüften Dulder, an. Ein solcher Hiob ist Mendel Singer: Ein „ganz gewöhnlicher Jude“, passiv in seiner Gottergebenheit, der schließlich, vom Schicksal hart geschlagen, Gott durch Frömmigkeitsverweigerung zwingen will, ihn zu erretten.
Roths Roman wurde sofort ein großer Erfolg, nur übertroffen vom nächsten, den er schrieb, der den Titel Radetzkymarsch trägt und 1932 erschien. Hiob wurde bald in etliche Sprachen übersetzt, von Künstlern illustriert, in einer englischen Zeitung 1936 von Marlene Dietrich als ihr Lieblingsbuch gelobt. Roth, der selbst kein Bühnenautor war, ließ eine erste Dramatisierung von Hiob zu und war bei der Vorbereitung dabei; die Aufführung fand wenige Wochen nach Roths frühen Tod im Juli 1939 in Paris statt, von SchauspielerInnen des Max Reinhardt Ensembles und mit Musik von Erich Zeisl gespielt. Seine berühmte Leserin saß im Publikum.
Koen Tachelet hat den Roman zu einem Theaterstück geformt, dabei Roths Dialoge, seine einfache und so eindrückliche Sprache, seine bildhaften Beschreibungen belassen, um das berührende Schicksal der Familie Mendel und ihrer Kinder auf der Bühne erlebbar zu machen.
Patrick Schlösser debütierte 1999 am Düsseldorfer Schauspielhaus mit Messer in Hennen von David Harrower. Von 2000 bis 2002 war er fester Regisseur am Schauspielhaus Bochum: u.a. Triumph der Liebe von Marivaux und Der Leutnant von Inishmore von Martin McDonagh. Am Deutschen Theater Berlin inszenierte er Das Sparschwein von Eugène Labiche. Ab 2003 Arbeiten am Düsseldorfer Schauspielhaus: Gespenster von Henrik Ibsen, Der Impresario von Smyrna von Carlo Goldoni, Die Jungfrau von Orléans von Friedrich Schiller, Ernst ist das Leben. Bunbury von Oscar Wilde/Elfriede Jelinek und Süden von Julien Green. In Krefeld/Mönchengladbach inszenierte er die Oper Werther von Jules Massenet. Weitere Inszenierungen, u.a. am Schauspielhaus Graz, Volkstheater Wien, Theater Lübeck und am Staatstheater Kassel, wo er von 2010 bis 2014 als Oberspielleiter tätig war.
Mendel Singer / Miko Greza
Deborah, Mendels Frau / Julia Reznik
Jonas, Mendels Sohn / Thomas Braus
Schemarjah, Mendels Sohn / Alexander Peiler
Mirjam, Mendels Tochter / Philippine Pachl
Menuchim, Mendels Sohn / Uwe Dreysel
Der Doktor / Der Rabbi / Kapturak, ein Schlepper / Der Kosake / Mac, ein Amerikaner / Sameschkin, ein Bauer / Der Psychiater / Skowronnek, ein Musikalienhändler // Stefan Walz
Regie & Bühne | Patrick Schlösser
Video-Mapping | Stefan Pfeifer / Peter Thoma
Kostüme | Susanne Leitner
Musik | Wolfgang Siuda
Dramaturgie | Susanne Abbrederis
Regieassistenz | Mona vom Dahl
Inspizienz | Luisa Rubel
PREMIERE AM 21. November 2015 in Wuppertal
Aufführungsdauer 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Stückeinführung: 19.15 Uhr
Der gläubige Jude Mendel Singer fristet mit seiner Frau Deborah und den vier Kindern ein bescheidenes Dasein als Lehrer in einem kleinen wolhynischen Schtetl. Der älteste Sohn Jonas drängt zum Militär, der zweite, Schemarjah, desertiert und geht nach Amerika, die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein und Menuchim, der Jüngste, scheint unheilbar krank. Ausgerechnet ihn, den Schwächsten, müssen die Singers in Russland zurücklassen, als die Welt des Schtetls sich als nicht mehr tragfähig erweist: Sie planen, ihrem Sohn Shemarjah, jetzt Sam, nach Amerika zu folgen.
Hiob erzählt eine zeitlose Geschichte von der Auflösung familiärer Bindungen. Von den Fesseln der Tradition und den Verlockungen neuer Welten. Von Emigration und Assimilation. Und von Glaube und Verzweiflung. Bereits im Titel klingt die alttestamentarische Geschichte von Hiob, dem von Gott geprüften Dulder, an. Ein solcher Hiob ist Mendel Singer: Ein „ganz gewöhnlicher Jude“, passiv in seiner Gottergebenheit, der schließlich, vom Schicksal hart geschlagen, Gott durch Frömmigkeitsverweigerung zwingen will, ihn zu erretten.
Roths Roman wurde sofort ein großer Erfolg, nur übertroffen vom nächsten, den er schrieb, der den Titel Radetzkymarsch trägt und 1932 erschien. Hiob wurde bald in etliche Sprachen übersetzt, von Künstlern illustriert, in einer englischen Zeitung 1936 von Marlene Dietrich als ihr Lieblingsbuch gelobt. Roth, der selbst kein Bühnenautor war, ließ eine erste Dramatisierung von Hiob zu und war bei der Vorbereitung dabei; die Aufführung fand wenige Wochen nach Roths frühen Tod im Juli 1939 in Paris statt, von SchauspielerInnen des Max Reinhardt Ensembles und mit Musik von Erich Zeisl gespielt. Seine berühmte Leserin saß im Publikum.
Koen Tachelet hat den Roman zu einem Theaterstück geformt, dabei Roths Dialoge, seine einfache und so eindrückliche Sprache, seine bildhaften Beschreibungen belassen, um das berührende Schicksal der Familie Mendel und ihrer Kinder auf der Bühne erlebbar zu machen.
Patrick Schlösser debütierte 1999 am Düsseldorfer Schauspielhaus mit Messer in Hennen von David Harrower. Von 2000 bis 2002 war er fester Regisseur am Schauspielhaus Bochum: u.a. Triumph der Liebe von Marivaux und Der Leutnant von Inishmore von Martin McDonagh. Am Deutschen Theater Berlin inszenierte er Das Sparschwein von Eugène Labiche. Ab 2003 Arbeiten am Düsseldorfer Schauspielhaus: Gespenster von Henrik Ibsen, Der Impresario von Smyrna von Carlo Goldoni, Die Jungfrau von Orléans von Friedrich Schiller, Ernst ist das Leben. Bunbury von Oscar Wilde/Elfriede Jelinek und Süden von Julien Green. In Krefeld/Mönchengladbach inszenierte er die Oper Werther von Jules Massenet. Weitere Inszenierungen, u.a. am Schauspielhaus Graz, Volkstheater Wien, Theater Lübeck und am Staatstheater Kassel, wo er von 2010 bis 2014 als Oberspielleiter tätig war.
Mendel Singer / Miko Greza
Deborah, Mendels Frau / Julia Reznik
Jonas, Mendels Sohn / Thomas Braus
Schemarjah, Mendels Sohn / Alexander Peiler
Mirjam, Mendels Tochter / Philippine Pachl
Menuchim, Mendels Sohn / Uwe Dreysel
Der Doktor / Der Rabbi / Kapturak, ein Schlepper / Der Kosake / Mac, ein Amerikaner / Sameschkin, ein Bauer / Der Psychiater / Skowronnek, ein Musikalienhändler // Stefan Walz
Regie & Bühne | Patrick Schlösser
Video-Mapping | Stefan Pfeifer / Peter Thoma
Kostüme | Susanne Leitner
Musik | Wolfgang Siuda
Dramaturgie | Susanne Abbrederis
Regieassistenz | Mona vom Dahl
Inspizienz | Luisa Rubel
PREMIERE AM 21. November 2015 in Wuppertal
Aufführungsdauer 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause