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Veranstaltungsinfo

Fr, 07.02.2025
20.00 Uhr
Ausstellung | Heimspiel | Klassik

22,00 / 12,00 / 5,00

Regulär / bis 25 Jahre / Geflüchtete

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Veranstalter: Theaterforum Gauting e.V.

Heimspiel zum Themenschwerpunkt: Familie Dotsenko "Gitarren- und Klaviermusik"

Die Mitglieder der Familie Dotsenko - Viktoriia Tkachenko (Gitarre), Volodymyr Dotsenko (Gitarre) und Tochter Olha Dotsenko (Klavier) - sind aus der Ukraine geflohen und leben aktuell in Gauting. Im Rahmen des Themenschwerpunkts Ukraine sind sie nun zu einem Heimspiel-Konzert im bosco zu Gast.

Bei diesem Konzert bieten wir allen Geflüchteten – aus der Ukraine oder anderen Orten der Welt – vergünstigte Tickets für je € 5 an.

"Durch den Krieg haben wir uns daran gewöhnt, an das Ewige zu denken..." - diese Worte des Klassikers des englischen Literaturnobelpreisträgers John Golsuorsi geben das Konzept des Konzerts am treffendsten wieder.

Am sechsten Tag des Krieges gegen die Ukraine gelang es der Familie der Musiker, Charkiw an der Frontlinie zu verlassen. In Deutschland - genauer in Gauting - angekommen, führen sie weiterhin ein aktives professionelles kreatives Leben, in dem sie ihre Gedanken über das Ewige reflektieren - über den Kampf zwischen Gut und Böse, über die Liebe, über die Hoffnung.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland arbeiten Professor Volodymyr Dotsenko und Associate Professor Viktoriia Tkachenko weiterhin (online) mit ihren Gitarrenstudenten der Nationalen Universität der Künste Charkiw, die über die ganze Welt verstreut sind. Volodymyr Dotsenko gibt auch erfolgreich Konzerte in europäischen Ländern - Deutschland, Schweiz, Spanien, Polen, Ungarn. Ihre Tochter Olha Dotsenko, die an der Hochschule für Musik und Theater in München in der Hammerklavierklasse von Professor Christine Schornsheim studiert, erhielt ein Stipendium zur Teilnahme an Meisterkursen und Konzerten im Rahmen der 3. Sommerakademie für historisches Klavier in Belgien (Gent, 2023) am Orpheus-Institut. Ihre Studioaufnahme von Mozarts Sonate in G-Dur KV 283 (auf einem Hammerklavier Stein, einer Kopie aus dem Jahr 1786) wurde dort aufgenommen. Olha gab ihr erstes Cembalokonzert im Rahmen der Woche der Alten Musik am Höheren Konservatorium von Vigo (Spanien, 2024).

VIKTORIIA TKACHENKO, Gitarre
VOLODYMYR DOTSENKO, Gitarre
OLHA DOTSENKO, Klavier

Werke von Bach, Mozart, Liszt, Stefan, Geraldino, Bellinati, Bernath, Nakagawa, Dyens, Villoldo, Zawinul,  Cardosso, Jobim, Marchelie, Albeniz und Rodrigo

Für das Heimspiel-Konzert bieten wir allen Geflüchteten – aus der Ukraine oder anderen Orten der Welt – vergünstigte Tickets für je € 5 an.  Diese können Sie online buchen oder sie melden  sich  bei uns im Theaterbüro unter Tel. 089-45238580,  per E-Mail an kartenservice@theaterforum.de.

Auch für andere Veranstaltungen bieten wir vergünstigte Tickets für Gäste mit geringem Einkommen an. Weitere Infos zu diesem Angebot finden Sie unter Sozialkarten.

Artikel über die Familie Dotsenko aus dem Starnberger Merkur vom 13.02.2024


Zum Themenschwerpunkt "Ukraine"
Seit 2014 führt Russland einen Krieg gegen die Ukraine, der mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim begann. Im Februar 2022 weitete sich der Konflikt zur russischen Invasion in die Ukraine aus. In Zusammenarbeit mit der Amnesty International Gruppe Würmtal blickt dieser Themenschwerpunkt auf die Lage vor Ort sowie die Lebenssituation von Ukrainer*innen im Exil.

Ausstellung "Ukraine - Alltag im Krieg" Di 21.01.2025 - So 23.03.2025 | zu den Öffnungszeiten des bosco und während der Abendveranstaltungen | Eintritt frei
Ausstellungseröffnung Di 21.01.2025 | 19.00 | Eintritt frei, Voranmeldung erwünscht
Multimedia-Vortrag So 02.02.2025 | 15.00 | € 15 / € 8
Heimspiel Fr 07.02.2025 | 20.00 | € 22 / € 12 / € 5
Film Di 18.02.2025 | 19.30 | € 11 / € 9, Karten über das Kino Breitwand Gauting
Talking Heads So 23.03.2025 | 16.00 | Eintritt frei, Voranmeldung erwünscht
 

Themenschwerpunkt in Kooperation mit der Amnesty International Gruppe Würmtal
Amnesty International ist die weltweit größte Bewegung, die für die Menschenrechte eintritt. Am 28. Mai 1961 veröffentlichte der Londoner Rechtsanwalt Peter Benenson in der Zeitung The Observer den Artikel „The Forgotten Prisoners“, in dem er die Leser*innen aufforderte, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser „Appeal for Amnesty“ ist der Beginn von Amnesty International.
Amnesty in Deutschland – das sind mehr als 180.000 Menschen, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen. Gegründet wurde die deutsche Sektion von Amnesty 1961 unter anderem von der Journalistin Carola Stern und dem Journalisten Gerd Ruge.
Seit 1972 setzt sich die Amnesty-Gruppe im Würmtal für politisch Verfolgte in allen Teilen der Erde ein – z.Zt. intensiv für Krimtatar*innen, Menschenrechtsaktivist*innen, kritische Journalist*innen und Anwält*innen in der Ukraine sowie in Belarus.
Vertreter*innen der Amnesty International Gruppe Würmtal werden bei den Veranstaltungen des Themenschwerpunkts für Infos zur Verfügung stehen.

Helfen Sie mit, arbeiten Sie mit in der Amnesty Gruppe Würmtal oder werden Sie Fördermitglied bei Amnesty International. Weitere Infos unter amnesty-wuermtal.de und amnesty.de.

Logo Amnesty International

Pressestimmen
Großer Gewinn für Gauting
Pressestimme von Christine Cless-Wesle
Erschienen in:   Starnberger Merkur

Der aktuelle Themenschwerpunkt im Bosco widmet sich der Ukraine. Am Freitag konzertierte eine Familie, die in Gauting eine neue Heimat gefunden hat. Vater, Mutter und Tochter sind aus Charkiw geflohen, kurz bevor die ersten Bomben auf die Stadt fielen.

Gauting – Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat Gautings reich gesegneter Profi-Musiker-Szene Zuwachs beschert. Kurz vor dem ersten Bomben-Angriff auf ihre Heimat-Stadt Charkiw an der Ostfront war die Familie Dotsenko geflohen – und in Gauting gelandet. Professor Volodymyr Dotsenko und seine Ehefrau Viktoriia Tkachenko hatten an der Nationalen Universität der Künste Charkiw Gitarre gelehrt und unterrichten auch weiterhin online. Ihre Tochter Olha setzt ihr Aufbau-Studium derzeit in der Hammerklavierklasse an der Münchner Musikhochschule fort. Nach ihrem ersten Konzert in der Gautinger Christuskirche waren die Dotsenkos nun am Freitagabend beim „Heimspiel“ im Bosco-Saal zu hören – passend zum aktuellen Schwerpunkt Ukraine mit der laufenden Foto-Ausstellung „Ukraine – Alltag im Krieg“ von Amnesty International.

Beim Konzert-Auftakt mit der Sonate des Bach-Sohns Carl-Philipp Emanuel war die Nervosität der jungen Pianistin noch hörbar. Doch nach der mit gebotener Leichtigkeit interpretierten Mozart-Sonate in G-Dur spielte sich Olha Dotsenko mit der romantischen Konzert-Etude „Un Sospiro“ von Franz Liszt in die Herzen ihrer etwa 200 Zuhörerinnen und Zuhörer. Nicht nur sie begeisterte das Publikum, sondern auch ihre Eltern. Das Gitarren-Duo Volodomyr Dotsenko und Viktoriia Tkachenko glänzte buchstäblich im „Sternenregen“ von Eugen Stefan – wie Meereswogen. Schon nach den technisch makellos gebotenen Läufen des Klavierspiels ihrer Tochter schallte bei diesem „Heimspiel“ das erste „Bravo“ durchs Bosco.

Tief bewegend spielte der Volodymyr Dotsenko „The Five Wounds of Christ“ (Die fünf Wunden Christi) auf seiner Gitarre: Das ergreifende, aufwühlende Solo von Angelo Geraldino hatte Volodymyr Dotsenko den Gefallenen in seinem Heimatland gewidmet. Mit der „Ukrainischen Fantasie“ von Ferenc Bernath boten Vater und Tochter im zweiten Teil einen musikalischen Dialog zwischen Gitarre und Klavier. Virtuos, mit astreinem Rhythmus spielte der Preis gekrönte Solist Volodymyr Dotsenko auf der klassischen Gitarre das Stück „Traumfänger“ von Isato Nakagawa: Das begeisterte Publikum dankte mit dem russischen Ruf „Molodez!“ (Prachtkerl).

Mit „Saudade“ (Sehnsucht), dem Bossa-Nova-Song „A Felicidade“ lief der Sologitarrist schließlich zu großer Form auf. Beim Tango „En Skai“ für Klavier und Gitarre bewegten sich schon die ersten jungen Zuhörerinnen im Rhythmus auf ihren Sitzen. Und mit dem berühmten „Aranjuez“-Konzert von Joaquin Rodrigo gipfelte das Heimspiel schließlich im musikalischen Höhepunkt: Dramatische Klavier-Akkorde wechselten mit tief berührenden Gitarrenklängen. Rodrigo hatte im Adagio seiner Komposition – eine Hommage an die Gärten des spanischen Herrscherhauses in Aranquez – seinen tiefen Schmerz und die Wut über die Totgeburt seines ersten Sohnes verarbeitet. Nach stürmischem Applaus und Bravo-Rufen für dieses „Heimspiel“ entließ Volodymyr Dotsenko die begeisterten Gautinger mit dem Gitarren-Solo „Blue Moon“ des Jazzmusikers Richard Rogers in die kalte Februarnacht.

Galerie
Bilder der Veranstaltung
Fr, 07.02.2025 | © Werner Gruban - Theaterforum Gauting e.V.