Veranstaltungsinfo
Anna Veit: Wenn ich mal groß bin - aufwachsen. irgendwo in Niederbayern.
"Jeden Tag war Gebetläuten - einen „Engel des Herrn" lang. Im Kopf verankert der mantrahafte Klang "Darengldesherrnbrachtemariadiebotschaft..." Drei Strophen. Dazwischen das "Gegrüßtseistdumaria". In der Sommerzeit so gegen viertel nach sieben, weil um halb acht hat die Maiandacht angefangen. Im Winter so gegen das Finsterwerden hin. Die Kinder mussten dann heimgehen. "Bis zum Gebetläutn" durfte man draußen sein und spielen, herumfetzn, Besuche im Dorf abstatten, beim Gebetläuten: heimgehen.
Sie spielt, liest, singt. Kontrabass. Akkordeon. Stimme. Spieluhr. Eine sehr persönliche, wahre, vielleicht aber auch frei erfundene, Geschichte in musikalischen Bildern.
Eigentlich wird die ganze Zeit nur erzählt. Mit, durch, wegen, ohne, bei - Musik. Geschichten, Erlebnisse, Anekdoten, die gewesen sind, oder die überhaupt nicht so gewesen sind, aber so gewesen sein hätten können. Mögen. Aus den Augen eines Kindes. Irgendwo in Niederbayern. Auf irgendeinem Dorf. In der Zeit zwischen 1980 und 2000, früher oder später... Die Sicht der Dinge, die Dichte der Sinne, die einen Jahre später überflutet, wenn man einen kurzen Moment aussetzt und sich zu erinnern versucht. Die glühende Demut, die man plötzlich vor Menschen hat, die man damals für selbstverständlich gehalten hat.
ANNA VEIT Text, Kontrabass
LUÍS MARIA HÖLZL Gitarre
ANNA VEIT verbrachte ihre Kindheit in Kramersdorf / Niederbayern. Als Folge erster einschlägiger Erfahrungen an der Kirchenorgel und auf dem Tanzboden studierte sie an der Musikhochschule München und am Konservatorium Wien. Sie wurde u.a. mit dem 1.Preis des deutschen Bundesgesangswettbewerbs in der Kategorie Chanson ausgezeichnet, erhielt den dritten und den Publikumspreis beim MUT Wettbewerb Klagenfurt und war Semifinalistin beim LotteLenyaWettbwerb in NewYorkCity. 10 Jahre lang verkörperte sie "Nina Nudel" in der Produktion "Ristorante Allegro" der Münchner Philharmoniker und stand in seinem Stück "Op een dag in September" mit Herman van Veen auf der Bühne. Auf seine Impulse hinauf kreierte sie eigene Chansonprogramme; aktuell das Georg Kreisler Solo "Aber die Wahrheit vertragen sie nicht" und die LiederRevue "Gold und Fische". Daneben stand sie als Kontrabass spielende Schauspielerin und Sängerin in Sondheims NewYorker Inszenierung von "Sweeney Todd" als Lucy auf zahlreichen deutschen und österreichischen Bühnen und war 2016 - 2018 ebenso an Bass und Stimme Teil der Band "Mrs. Zwirbl" beim Verlag Trikont. Mit Lisa Wahlandt und Andrea Hermenau ging 2019 erstmals die neue Besetzung des JazzTrios "DieDreiDamen" mit Anna Veit auf die Bühne. Die Münchner Filmfoniker holen sie seit Jahren als Solistin für musikalische FilmKlassiker, als "GoldMund" ist sie mit 6 Musikern der Münchner Philharmoniker unterwegs, seit 2021 sind sie beim Label SoloMusica unter Vertrag und konzertieren mit "ScharfeZungeWeicheLippen" und der WeihnachtsScheibe "Mehr oder weniger LAMETTA".
LUÍS MARIA HÖLZL begann mit sechs Jahren Violine und mit zehn Jahren Gitarre zu spielen. Durch ein Jungstudium inspiriert, ließ er sich später bei Prof. Jürgen Ruck an der Hochschule für Musik in Würzburg zum Diplomgitarristen ausbilden (2012 Meisterklasse). Neben seiner Tätigkeit als klassischer Gitarrist (2019 Bayerische Staatsoper, Bühnenmusik, Wozzeck, Otello, Falstaff) engagiert sich Luís Hölzl in zeitgenössischen Musikprojekten mit E-Bass/E-Gitarre (Ensemble pianopossibile, ensembleKontraste), Mandoline und Banjo. Seit 2016 spielt er in und konzipiert verschiedene Projekte für Kinder und Jugendliche im Rahmen von Musik zum Anfassen e.V. Außerdem ist er Gründer der portugiesischen Band Fado Sul und Mitglied bei Trio Fado (Berlin). In der Bayerisch-brasilianischen Band Bavaschôro sowie bei literarischen Projekten mit Josef Eder mixt er seine bayerischen und lusofonen Wurzeln ebenso wie portugiesische Gitarre/Cavaquinho und Violine.
Zur Ausstellung
Im Laufe ihrer Karriere fotografierte Sonja Herpich dutzende Prominente, viele davon bayerische Originale, eigenwillige Künstler*innen oder Musiker*innen. Dabei entstehen Porträts bekannter Figuren, denen sie mit ihrem ungewöhnlichen Blickwinkel einen ganz eigenen, zärtlich-hinterkünftigen Stempel aufprägt.
Eröffnung Mi 26.04.2023 | 19:00 | Eintritt frei, Anmeldung über das Theaterbüro
Lesung mit Musik Di 16.05.2023 | 20:00 | Eintritt € 15,00, bis 25 Jahre € 8,00
Führung Do 25.05.2023 | 17:00 | Eintritt frei, Anmeldung über das Theaterbüro
Dauer der Ausstellung Bis Fr 21.07.2023 zu den Öffnungszeiten des bosco und während der Abendveranstaltungen für Gäste der entsprechenden Veranstaltung
Der Besuch unserer Ausstellungen während der Öffnungszeiten des bosco ist frei. Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch die momentan geltenden Corona-Hinweise.